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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Tratter prüft verpflichtende Vertragsraumordnung“ Seite 4

Tratter prüft verpflichtende
Vertragsraumordnung

Entweder soll es gesetzlich geregelt oder an Bedarfszuweisungen geknüpft
werden. SPOÖ und ÖVP für Spekulationsverbot mit geförderten Wohnungen.

Innsbruck - Baulandhortung,
zu wenige Vorbehaltsflächen
für den sozialen Wohnbau
und Spekulation: Geht es
ums leistbare Wohnen, agieren die Gemeinden oft halbherzig. Das soll sich jetzt ändern, die Ausgangssituation
in Tirol gibt den Rahmen vor.

Aktuell werden im Land
3418 Hektar gewidmetes
Bauland gehortet, im Vergleich zu 2010 konnten lediglich 518 Hektar einer Bebauung zugeführt werden.
Demgegenüber sind lediglich 3,8 Hektar in 60 Gemeinden als Vorbehaltsflächen
für den sozialen Wohnbau
ausgewiesen. Und spekuliert
werden kann nach zehn bzw.
15 Jahren selbst mit geförderten Wohnungen, Raumordnungslandesrat Hannes
Tratter (ÖVP) möchte deshalb verstärkt die Gemeinden in die Pflicht nehmen.
Vor allem bei der Vertragsraumordnung.

Dabei können bekanntlich
bei Neu- und Umwidmungen von Freiland in Bauland 50 Prozent der Fläche
zu aktuellen Wohnbauförderungspreisen an die Gemeinde abgetreten werden.
„Um junge Menschen zu
unterstützen, brauchen wir
Flächen zu finanzierbaren
Preisen. Die Vertragsraumordnung ist dafür ein geeignetes Instrument, Deshalb
möchte ich deren Anwendung verpflichtend machen,
damit die Preise für Grund
und Boden nicht ins Unermessliche steigen“, kündigt
Tratter gegenüber der 7T"an,

Ob es gesetzliche Möglichkeiten gebe, werde laut Tratter gerade geprüft. „Sollte
das nicht möglich sein, wird
es an finanzielle Unterstützungen, wie z. B, Bedarfszu-

Ta - -

den Bedarfszuweisungen hat
das Land Tirol ein finanzielles Druckmittel in der Hand.

Was die Vorbehaltsflächen
betrifft, ist die Stadt Innsbruck ein besonderer Knackpunkt. Dort hat sich vor allem
die ÖVP gemeinsam mit der
Liste „Für Innsbruck“ und
der FPÖ jahrelang gegen die
Ausweisung gewehrt. Erst
der Schwenk des Arbeitnehmerbundes AAB ermöglichte
einen Richtungswechsel. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) wurde beauftragt, eine
Liste von möglichen Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau vorzulegen, Der
Streit dürfte sich jedoch darüber entzünden, ob die Vorbehalts-Widmung für bereits bestehendes Bauland ebenfalls
angewendet werden soll.

Auf ein besonderes Problem macht indessen die Lien-

In der Landeshauptstadt Innsbruck hat die ÖVP über Jahre Vorbehaltsflächen blockiert, jetzt soll Bürgermeister Wi
eine Liste dafür vorlegen. Alle Tiroler Gemeinden sollen künftig zur Vertragsraumordnung verpflichtet werden, Fe.. Bändı

Elisabeth Blanik aufmerksam. Beim Mietkauf können die von der öffentlichen
Hand massiv gestützten Eigentumswohnungen nach
zehn Jahren bzw. 15 Jahren
vollkommen frei dem Markt
überlassen werden. „Auch
wenn man immer wieder
versucht hat, mit längeren
Fristen für das Spekulations-

‚ Ich möchte die
Anwendung der
Vertragsraumordnung
in den Gemeinden verpflichtend machen.“

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“ l|“l;l“‘

verbot dem Verkauf von So}
zialkapital entgegenzuwir}
ken, ist das im Bereich eine$
Grundrechtes und knappen
Gutes wie Wohnraum lei}
der immer noch zu wenig‘,
so Blanik. Mit öffentlichem
Geld errichtete Wohnungen
müssten immer als gestützter
Wohnraum für die Familien
und jungen Menschen erhal}
ten bleiben.

Hier will auch ÖVP-Ch
Toni Mattle auf die Brem
se treten, wie er beim Wahl
kampfauftakt in Galtür erkl
hat. „Spekulation mit ge}
meinnützigen Wohnungen
wo öffentliche Mittel drir
stecken, gehört abgestellt“
präzisierte er im Gespräct
mit der TT. Die Gemeinder
sollen deshalb in Zukunf
ein vertraglich gesicherte$
Vorkaufsrecht erhalten, daß$
sich am indexierten Anschafl

UNSSD