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Tiroler Tageszeitung

„Wunsch-Airline darf nicht fliegen“, Seite 15

Wunsch-Airline
darf nicht fliegen

Es ist ein Krimi: Die italienische Luftfahrtbehörde hat
sieben Maschinen der Südtiroler Sky Alps stillgelegt.

Von Beate Troger

Innsbruck - Immer wieder
fällt der Name Sky Alps. Die
erst 2021 gegründete Südtiroler Fluggesellschaft gilt als
Wunschpartner des Innsbrucker Flughafens für diverse
Regionalstrecken, u.a. nach
Frankfurt. Doch die Airline
mit Sitz in Bozen plagen derzeit große Sorgen: Die italienische Luftfahrtbehörde Enac
hat sieben der zwölf Maschinen von Sky Alps Flugverbot
erteilt -„gegroundet“, wie
man im Branchensprech sagt.

Wartung wohl manipuliert

Die Kontrolleure der Enac haben Ende Februar bei einer
Überprüfung massive Mängel
bei den Wartungsnachweisen festgestellt, wie die italienische RAI berichtet. Seither
stehen die sieben Propellerflieger des Typs De Havilland
DHC-8 am Boden.

Was ist passiert? Wie Sky-
Alps-Geschäftsführer Josef
Gostner gegenüber dem italienischen Staatssender RAI klarstellt, habe die Airline für die
regelmäßigen Wartungsarbeiten eine externe Firma beauftragt. „Wir sind selbst Geschädigte“, sagt er. Ein Mechaniker
soll bei den Protokollen der
Arbeiten Manipulationen vorgenommen und Dokumente
gefälscht haben. Offenbar gebe es Stempel und Berichte
über Arbeiten, die nie durchgeführt worden sind. Jetzt ist
die Staatsanwaltschaft Bozen

— 1 ——

‚ Die Passagiere
können sich verlassen, dass die Flüge wie
geplant stattfinden und
sie sorgenfrei reisen.“

Maximilian Alber
(Marketingleitung Sky Alps)

am Zug und hat Ermittlungen
aufgenommen.

Die dramatischen Vorfälle
erschweren nun die Verhandlungen mit dem Flughafen
Innsbruck. Schon seit mehr
als einem Jahr sei man mit
Sky Alps als mögliche Partner-Airline für die Übernahme der Frankfurt-Strecke in
Verhandlungen, bestätigt Airport-Sprecherin Nicole Kehle.
Aufgrund der „unerwarteten
operationellen Probleme“ bei
der Airline gebe es bei den
„konstruktiven Gesprächen“
derzeit Verzögerungen. „Wir
sind zuversichtlich, dass die
Aufnahme der Frankfurt-Flüge durch Sky Alps in absehbarer Zeit realisierbar ist“,

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Gegroundet: Sieben Sky-Alps-Turboprops bleiben am Boden. Foto: imago/Ludger

betont sie. Auch Sky-Alps-
Marketingleiter Maximilian
Alber unterstreicht das Interesse der Airline an Flügen ab
Nordtirol: „Dazu gehört sicher
auch die Strecke Innsbruck-
Frankfurt.“

Urlaubsflüge sind gesichert

Dafür muss die Südtiroler
Airline aber noch eine weitere Hürde nehmen. Um den
Passagieren in Frankfurt einfaches Umsteigen zu ermöglichen, sind ein Codeshare-Abkommen mit der Lufthansa
und weitere Zertifikate notwendig. „Daran arbeiten wir
derzeit“, bestätigt Alber. „Es
gilt die strengen Vorgaben bis
in kleinste Detail zu erfüllen.“

Sky Alps ist auch Partner
des Unterländer Reisebüros
Idealtours und führt deren
Urlaubsflüge für Tausende
Tiroler durch: „Die Passagiere können sich darauf verlassen, dass die Flüge wie geplant
stattfinden und sie sorgenfrei
reisen können“, so die Airline.