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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_10_15_Presse_OCR
- S.6
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Kronenzeitung
„Bitte zügig einsteigen: Bus- und Trampiloten winkt sicherer Job“, Seite
26+27
15.10.2022
Bitte zügig emstmgen Bus- und
Allerorten wird der Umstieg auf Öffis propagiert.
Doch nun zeigt sich: Es gibt gar nicht genug
Fahrer. Jetzt steuern Verkehrsbetriebe dagegen.
ije Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB)
beschäftigen aktuell
380 Bus- und Tramfarer, darunter viele Teilzeitkräfte.
Studenten schätzen das auf
sie zugeschnittene Arbeitszeitmodell. Die Frauenquote ist mit 14 Prozent im Vergleich zu anderen männerdominierten Berufen hoch.
Dennoch sei der Personalund Fachkräftemangel nun
auch in der IVB sehr deutlich zu spüren, erklärten gestern Geschäftsführer Martin
Baltes und Personalchefin
Birgit Haidacher.
Die Verkehrsbetriebe verzeichnen 29 offene Stellen
im Fahrdienst. „Wenn sich
hier die Lage nicht bald entspannt, kommt es zwangsweise zu einer Einschränkung der Dienstleistung und
al
Tiroler
Wirtschaftspanorama
IVB-Personalleiterin Birgit
Haidacher und GF Martin
Baltes: Neuerungen kosten
10.000 Euro pro Bewerber.
Fahrten“, befürchtet Baltes.
Noch seien nur einzelne Linien betroffen, ein großflächiger Ausfall wie in anderen Städten drohe nicht. Die
Situation sei somit noch
nicht eskaliert — was sich
aber mit einer gleichzeitigen
Welle an Krankenständen
schnell ändern kann.
Imagekampagne, um
Personalnot zu lindern
Damit es nicht so weit
kommt, haben die Verkehrsbetriebe eine Imagekampag-
Ürchin
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ne gestartet: „Hi du, wie
geht’s? Mir geht’s gut. Ich
bin jetzt Busfahrerin bei der
IVB. Sie haben mich sofort
angestellt, mit Gehalt, und
mir auch noch den Busführerschein gezahlt. Es gibt
einen persönlichen Dienst-
Trummloten winkt sicherer Job
plan, das macht meinen
Wiedereinstieg nach der Karenz leicht. Und wenn ich
mich intern weiterbilde,
kann ich damit auch mehr
verdienen“, heißt es beispielsweise auf einem als
Ansichtskarte gestalteten
Wer Bus- oder
Trampilot werden will,
muss eine Reihe von
Eignungstests
bestehen. Bis dato
war der Führerschein
selbst zu bezahlen.
Fotos: Christof Birbaumer
Flyer. Damit sind die wesentlichsten _Neuerungen,
mit denen die IVB Querund Neueinsteiger motivieren möchte, schon skizziert:
Künftig übernimmt die IVB
die Kosten für den D-Führerschein inklusive Anstel-
lung ab Tag eins der Ausbildung. Zusätzlich werden die
Zuverdienstmöglichkeiten
durch Tagesspesen von derzeit 35 bis 70 Euro auf 140
bis 280 Euro pro Monat angehoben. Ein Grundgehalt
von 2300 Euro netto pro
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Monat sei damit in Reichweite, sagt Personalchefin
Haidacher: „Unser Gesamtpackage kann sich zweifelsoOhne sehen lassen und liegt
in der beruflichen Entwicklungschance deutlich über
den Branchenstandards.“
Von den rund 200 Bewerbern pro Jahr schafft es nur
rund ein Viertel. Oft sind die
gesetzlichen Anforderungen
sowie mangelhafte Sprachkenntnisse die Hürden.
„In der Belegschaft macht
sich Resignation breit“
SP-Klubobmann GR Helmut Buchacher, ehemaliger
IVB-Betriebsratschef, sieht
die Lage weit weniger rosig:
„In der Belegschaft brodelt
es angesichts der unfairen
Löhne und der vielen Überstunden. Die Folge sind vermehrte und geplante Kündigungen.“ Schon einmal habe
das Arbeitsinspektorat geprüft — „und in der Folge
400 Strafbescheide ausgeschickt“. Philipp Neuner