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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_10_19_Presse_OCR
- S.28
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Bezirksblätter Innsbruck
„Die uncoole Igler Millionenshow“, (Kommentar) Seite 15
KOSCHUHS KASTL
Die wöchentliche BezirksBlätter-Innsbruck-Kolumne von Markus Koschuh
redaktion.innsbruck@regionalmedien.at
Die uncoole Igler
Millionenshow
Es gibt kaum eine andere
Sportart, die einen in rasanterem Tempo zur Teilnahme an
Olympischen Spielen katapultiert: Bobfahren. Wunderrt’s,
wenn"s weltweit kaum Bob-
Teams gibt? Weil’s kaum Bobbahnen gibt? In kaum einer
anderen olympischen Sportart sind die Medaillenchancen
größer als beim Bobfahren.
Das Gleiche gilt für Kunstbahnrodeln oder Skeleton
(Kopf voraus, auf dem Bauch).
Innsbruck hat für die Olympischen Winterspiele 1964 einen Eiskanal errichtet. Immer
wieder waren seither millionenschwere Adaptierungsarbeiten nötig. Und nun schon
wieder: Weil der Igler Eiskanal
wieder einmal in die Jahre
gekommen ist, wird nach
einer umfassenden Sanierung
verlangt. Weil es sonst nach
2024 keine Konzession mehr
gibt. Ich sage: Tut mir leid für
die paar Sportlerinnen und
Sportler - aber: ja, und? Den
Luxus eines in die Landschaft
betonierten Eiskanals haben
wir uns lange genug geleistet.
Den vielen Schwimmerinnen
und Schwimmern erklärt die
Politik ständig, warum keine
50-Meter-Bahn finanzierbar
sei, und andernorts werden
die Budgets munter gekürzt
— da wird sie den im Vergleich
wenigen BobfahrerInnen,
SkeletonfahrerInnen und
KunstbahnrodlerInnen wohl
erklären können, dass es sich
nimmer ausgeht. Überall
wird der Sparstift angesetzt —
aber für eine Bobbahn soll’s
Millionen regnen? Ich sag’s
wie bei den drei Olympia-Abstimmungen: nein, nein und
nochmals: nein.
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