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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_10_25_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Gebrauchtem „noamol‘ eine Chance geben“, Seite 23
Gebrauchtem „noamol“
eine Chance geben
Es ist nur ein Karton, doch bei dem Pilotprojekt sollen Abfälle vermieden,
die Geldbörserl geschont und Arbeitsplätze ges1chert werden
Von Eva-Maria Fankhauser
Innsbruck, Schwaz — Spielzeug für Spielzeug geht er mit
seiner Tochter durch. Eine
zweite Puppe landet im Karton. Obendrauf kommt noch
der Plüsch-Bär, obwohl die
Sechsjährige dabei besonders
lange überlegt hat. Braucht
sie ihn noch? Oder gibt sie
ihn weg? Auch ein paar Spiele
landen in der Box. Und dann
ist Alfred Egger überrascht:
„Manches auszusortieren ist
meiner Tochter nicht leicht
gefallen, aber plötzlich meinte sie, wenn ein anderes Kind
eine Freude damit hat, dann
trenne sie sich gerne von
Spielsachen, weil sie so ein
zweites Leben bekommen.“
Der Chef der Abfallwirtschaft
Mitte Tirol (ATM) hat mit seiner Tochter eine der ersten
„noamol-Boxen“ gefüllt.
Mit diesen Kartons startet
ein einjähriges Pilotprojekt.
Das noamol-Netzwerk — bestehend aus Abfallwirtschaft,
Sozialwirtschaft und Gemeinden — will damit die Wiederverwendung gebrauchter Gegenstände ankurbeln. Statt
Ungenütztes wegzuwerfen,
werden Ressourcen geschont.
„In der Pilotphase sind schon
18 Gemeinden eingebunden,
womit wir etwa 200.000 Menschen erreichen“, erklärt Projektleiter Lukas Bodner.
Die kostenlose noamol-Box
soll eine umweltschonende
Möglichkeit bieten, um mit
gebrauchten Gegenständen,
die noch gut in Schuss sind,
gut umzugehen. „Gesammelt
wird Hausrat jeder Art, wie
Deko, Geschirr, Werkzeug,
Martina Wolf-Kuntner, Thomas Pühringer, Reinhard Oberguggenberger, Lukas Bodner, Johannes Wildner, Melanie
Spangler, Christian Kammeringer und Alfred Egger (v.!.) halten die ersten noamol-Boxen in Händen.
Spielzeug oder Bücher“, sagt
Bodner. Die Boxen gibt es
vorerst in den Recyclinghöfen Zirl, Völs, Innsbruck, Hall,
Fulpmes, Schwaz und Telfs.
Dort können sie abgeholt und
auch gefüllt zurückgebracht
werden. „Dann kommen die
Re-Use-Boxen in die Sammelzentren von WAMS oder
Ho&Ruck. Kundige Personen
sehen alles durch, was noch
verwendbar ist, es wird geputzt und dann zu günstigen
Preisen wieder angeboten“,
sagt Bodner. Dort können
ebenso die Boxen geholt und
abgegeben werden.
In diesem Projekt sieht IKB-
Vorstand Thomas Pühringer eine große Chance: „Viele Menschen müssen in
Zeiten wie diesen überlegen,
ob sie sich etwas Neues kaufen können. Diese Box denkt
die Kreislaufwirtschaft einen
Schritt weiter.“ Die Abwicklung zum Durchschauen der
Gegenstände und Wiederverkauf übernehmen WAMS,
das sozial-ökonomische Unternehmen Ho&Ruck in Innsbruck sowie die Lebenshilfe
Wipptal und Stubaital. „Es
werden auch Arbeitsplätze geschaffen für Leute, die am regulären Arbeitsmarkt weniger
Möglichkeiten hätten“, sagt
Melanie Spangler, Geschäftsführerin von arbeit plus.
Mit 20.000 Boxen wird diesen Herbst das Projekt gestartet. „Wir hoffen sehr, dass wir
so das Bewusstsein für Abfallvermeidung und Wiederverwendung stärken können“,
sagt Egger. Christian Kammeringer (WAMS) und Martina Wolf-Kuntner (Ho&Ruck)
freuen sich über viele volle
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Foto: Fankhauser
noamol-Boxen, aber auch
darauf, dass mehr Leute alten Gegenständen ein neues
Leben geben. Ab Herbst 2023
sollen die Boxen dann tirolweit im Einsatz sein.
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9 OKT 2022
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