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Stadtblatt

„Der Gemeinderat lebt von Debatten“, Seite 4
3.11.2022

s ist so wie mit dem Radio:

Wenn es einem nicht gefällt,

schaltet man einfach den
Ton ab. Dass das aber in einem Forum passiert, das davon lebt, Meinungsverschiedenheiten auszufechten, ist bedenklich. Dies war
der Fall in der ersten ordentlichen
Gemeinderatssitzung seit der
Sommerpause am 25. Oktober.
Was „Ton aus“ im Radio ist, ist in
der Gemeinderatssitzung „Antrag
auf Schluss der Debatte“. So kam
man letztlich im Gemeinderat
überdurchschnittlich oft schon
bei der ersten Wortmeldung am
Schlusspunkt an — bevor die Debatte überhaupt Fahrt aufgenommen hätte. Letztlich wurden vergleichsmäßig irrelevante Themen
wie die Winterlinde am Bozner
Platz über eine halbe Stunde lang
diskutiert (und die Plattform genutzt, um der Verkehrsstadträtin
noch einmal eins reinzuwürgen),
die wirklich heikle Thematik

KO MM E NT A R der zweiten Vergabeliste aber

innerhalb von fünf Minuten ab-

Von Ägnes Czingulszki gehandelt. Das wirft den Schat-

agnes.czingulszki@regionalmedien.at ten schlechter Debattierkultur

BezirksBlätter Innsbruck auf den Gemeinderat und man
darf hoffen, dass die bürgerliche

Der Gemeinderat Mehrheit, die sich dieses Instru-

ments hemmungslos bediente,

l€bt Vvon Déb3tten daraus keine Gewohnheit macht.

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