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Kurier

KURIER

„Trotz Stromsparens: Es wird ned gon dumpa“, Seite 22

12.11.2022

VON C. WILLIM, A. PERAZZOLO
UND M. FOSCHUM

Auf den Weihnachtsmärkten
sind wieder die Massen willkommen. Der aktuellen Pandemielage geschuldet, gibt
es keine Debatten, ob Chöre
mittendrin lauthals singen
dürfen. Da und dort wird
denn wohl auch der Klassiker „Es wird scho glei dumpa“ zu hören sein. Wie „dumpa“ es im Lichte der Energiekrise heuer werden soll und
wie viel Festtagsbeleuchtung
trotz Stromsparens legitim
ist, wurde bereits im Sommer heiß diskutiert. Unmittelbar bevor österreichweit
nach und nach die Adventmärkte starten, liegen die
Pläne jetzt am Tisch. Fix ist:
Es wird ned gons dumpa.
Aber so hell wie früher wird
es auch nicht.

Angesichts der angespannten _Energiesituation
fällt etwa das weihnachtliche
Funkeln am Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus heuer etwas sparsamer
aus. So kommen etwa nur
LED-Beleuchtungselemente

Am Christkindimarkt am Wiener Rathausplatz gehen die Lichter heuer etwas früher an und etwas früher wieder aus }

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Trotz Stromsparens:
Es wird ned gons dumpa

Adventmärkte. Von Wien bis Innsbruck leuchten die Lichter heuer kürzer

WVENT IM PARK

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zum Einsatz und mehr als 40
Bäume werden dieses Jahr
gar nicht erst beleuchtet. Die
Beleuchtungsdauer wird täglich um rund eine Stunde
verkürzt, es wird später einund früher ausgeschaltet.

Verspäteter Start

Energie wird aber auch dadurch gespart, dass die
knapp 100 Holzläden auf
dem Rathausplatz — etwa ein
Drittel weniger als bisher —
eine Woche später als üblich
öffnen: nämlich am Samstag, 19. November.
Heizschwammerln hat es
beim Christkindlmarkt am
Rathausplatz nie gegeben
und wird es nie geben, heißt

Spaß am
Strohspielplatz, voll
nachhaltig:

In Baden bei
Wien will

der Advent
im Park „fairzaubern“

es aus dem Wien Marketing.
In den Hütten heizen dürfen
die Standlbetreiber aber
schon. Dabei mischt sich das
Wien Marketing nicht ein
und verweist auf die Auflagen des Arbeitsinspektorats.
Die Betreiber des Adventmarkts Floridsdorf beim
Franz-Jonas-Platz sind da
schon strenger. „Ein Standbetreiber hat im vergangenen
Jahr seine Hütte geheizt. Das
haben wir ihm in diesem Jahr
nicht mehr erlaubt“, sagt
Christa Ornest vom veranstaltenden Verein Wirtschaft 21.
Energie wird aber vor allem bei der Beleuchtung gespart. Das Licht wird in diesem Jahr nicht schon um 8,

Seite 8 von 15

sondern erst um 14 Uhr aufgedreht. Außerdem sei die
Beleuchtung der Hütten halbiert worden, so Ornest.

„Glühbirnenfrei“
Innsbruck setzt bei der
Weihnachtsbeleuchtung auf
LED-Technologie und will
ebenfalls mit verkürzten Einschaltzeiten rund 25 Prozent
der bisherigen Energiekosten einsparen. Die Hütten
der Weihnachtsmärkte seien
ohnehin schon seit fünf Jahren „glühbirnenfrei“, versicherte Robert Neuner, der
Organisator der Innsbrucker
„Bergweihnacht“ am Freitag.
Voll mit Nachhaltigkeit
will der Badener Advent
„fairzaubern“. Mehrweg-Keramikhäferl statt Styroporbecher, Stroh-Spielplatz statt
Elektro-Eisenbahn für die
Kinder, dicker Pulli statt
Heizschwammerl ist das
Motto. Auch bei den Punschkochern, wahre Stromfresser, wird gespart. Weniger
beleuchtet wird auch, aber
weil eh schon alles auf LED
umgestellt ist, ist das Einsparungspotenzial da gering.