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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_12_17_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„Altes neues Vogelhaus“, Seite 25
In Volieren
wird wieder
gezwitschert
Von Verena Obermüller
Innsbruck - „Eine Papageienanlage im Schnee zu eröffnen, das erlebt man auch
nicht alle Tage“, begann Andre Stadler, Direktor des Innsbrucker Alpenzoos, seine Ansprache. Nach der Sanierung
der denkmalgeschützten Vogelvolieren (Vogelgehege) im
Park unterhalb der Villa Blanka erfolgte gestern die feierliche Eröffnung der Anlage
— inklusive Vorstellung der
neuen Bewohner.
Das Vogelhaus mit seinen
drei Außengehegen und 2
Innenbereichen geht bis vor
den Zweiten Weltkrieg zurück und trägt jede Menge
Geschichte in sich. Im Jahr
1937 errichtet, zählte es einst
zu den schönsten Vogelanlagen Europas. Außerdem gelten die Volieren als Vorläufer
des Alpenzoos, der heuer sein
60-jähriges Bestehen feiert.
Seit 2005 befindet sich das
Bauwerk auch unter Denkmalschutz und war seither
unbesetzt. Laut Stadler sei
das Gehege bereits „kurz vor
dem Verfall“ gewesen, ehe es
renoviert wurde.
Vor dem Leerstand zwitscherten noch Alpenvögel
und Papageien im geschichtsträchtigen Vogelhaus. Nun
blitzen die grasgrünen Federkleider der „Halsbandsittiche“ — der Name stammt
vom charakteristischen Ring
um den Hals des Papageien-Männchens - hinter den
Gittern hervor. Thema der
Volieren sind somit die „Neozoen“. Dabei handelt es sich
um „Neubürger“, die durch
Menschenhand ins Gebiet
eingezogen sind. Details zu
den Bewohnern verrät eine
Tafel am Gehege: Demnach
hat es in Innsbruck ab 1978
rund 70 freifliegende Halsbandsittiche gegeben, die
von einem einzigen entkommenen Vogelpaar abstamm-
Offizielle Eröffnung, v. 1.: Vize-BM Johannes Anzengruber, Andre Stadler (Al-
Altes neues Vogelhaus
Die denkmalgeschützten Vogelvolieren
unter der Villa Blanka wurden saniert
und neu bezogen. Seite 28
Fote: Obermüler
penzoo) und Alt-LH Herwig van Staa (Präsident Verein Alpenzoo), StR Chris-
tine Oppitz-Plörer und der ehemalige Direktor Michael Martys.
ten. Diese „Innsbrucker Kolonie“ brach jedoch Ende der
90er-Jahre zusammen.
Die Ideen, welche Lebewesen in das renovierte Gehege einziehen sollten, waren
vielseitig. Sogar Waschbären
und Mandarinenten waren
im Gespräch. „Wir haben
uns aber dazu entschieden,
uns langsam heranzutasten
und mit etwas ‚robusteren‘
Wesen anzufangen“, erklärte
der Alpenzoo-Direktor. Rund
400.000 Euro ließen sich die
Beteiligten die Sanierung
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Foto: Obermüller
kosten. Zum überwiegenden
Teil von der Landesgedächtnisstiftung unter Vorsitz von
Herwig van Staa gefördert,
beteiligten sich auch die Stadt
Innsbruck, der Alpenzoo, die
Innsbrucker Kommunalbetriebe, der Verschönerungsverein und das Bundesdenkmalamt am Projekt. „Nicht
nur aus Gründen des Alpen-
Zz0o0s, auch wegen der Revitalisierung eines Gebäudes aus
dem 20. Jahrhundert wurde
die Sanierung unterstützt“,
verriet van Staa.