Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_12_21_Presse_OCR

- S.7

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_12_21_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Fluchtbilder einer ganz anderen Art“, Seite 14

Fluchtbilder
einer ganz
anderen Art

Im „Reich für die Insel“ zeigt Alisa
Martynova, Gewinnerin des „Innsbrucker
Preises für Dokumentarfotografie 2022“,
ihren Zyklus „Nowhere Near“.

Von Edith Schlocker

Innsbruck —- Der mit 3500 Euro dotierte, von der Stadt Innsbruck gestiftete und der Straßenzeitung 20er initiierte und
organisierte „Korridor — Innsbrucker Preis für Dokumentarfotografie“ geht an Alisa
Martynova für ihre Fotoserie
„Nowhere Near“. Es sind Bilder von aus Afrika nach Europa
Geflüchteten, die die 28-jährige in Italien lebende Russin
hier porträtiert. Allerdings
nicht wie gewohnt als bemitleidenswerte Opfer, sondern
in ihrem ganzen Stolz.

Geht es in den Bildern von
Martynova - die im vergangenen Jahr übrigens den World-
Press-Photo-Wettbewerb in
der Kategorie „Porträt“ gewonnen hat-doch um den Respekt
vor dem/der anderen, um das
Behaupten von Identität trotz

Herkunftsländer, die Settings,
in denen sie sich selbst inszenieren, sind nicht trostlose
Flüchtlingslager, sondern so
symbolbesetzte Orte wie Wälder, Felsen und Meeresufer.

Es sind Bilder von Menschen, die ganz bei sich, in
sich sind, erfüllt von Visionen,
Träumen, aber auch Ängsten und Verletzungen. Farben
spielen in diesen sehr speziellen Porträts eine zentrale Rolle,
das Spiel mit Licht und Schatten, aufgeblasen zum Großformat im „Schaufenster“ der
„Insel“ als Metapher für Flucht
zur Struktur sich kräuselnden
Wassers am Meeresufer.

Fast 200 Profifotografinnen
haben sich an dem von einer
hochkarätig besetzten Jury
entschiedenen Wettbewerb
beteiligt. Ginge es nach der
u.a. für Integration zuständigen Innsbrucker Stadträ-

eines Lebens auf der Flucht.
Zelebriert in schönen Bildern,
ohne mit der Ästhetik des
Grauens zu kokettieren. Lässt
Martynova die Menschen, die
sie porträtiert, doch ganz sie
selbst sein. Als Ausdruck ihrer
Kultur tragen sie meist die authentischen Gewänder ihrer

tin Elli Mayr (SPÖ), sollte der
Preis keine einmalige Angelegenheit sein.

Reich für die Insel. Rennweg 4,
Innsbruck; bis 26. Jänner, Mi-Sa
12-18 Uhr. Von 24. Dezember bis
6. Jänner geschlossen.

Bilder von aus Afrika nach Europa Geflüchteten zeigt Alisa Martynova bis
26. Jänner im „Reich für die Insel“ am Rennweg in Innsbruck. Foto: Martynova

Seite 7 von 40