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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

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Ein ganzheitliches städtisches Taubenkonzept soll die Probleme entschärfen - Teil davon könnten einer oder mehrere Taubenschläge sein.

„Stadt prüft weiteren Taubenschlag in Innsbruck“, Seite 26

Stadt prüft weiteren
Taubenschlag in Innsbruck

Wildtierbeauftragter hat erste Vorschläge zur Lösung des brisanten
Taubenproblems vorgelegt. Seit November läuft auch Taubenzählung.

Innsbruck - Das Thema Stadttauben polarisiert — auch und
gerade in Innsbruck: Während die einen über massive
Verschmutzungen durch Taubenkot klagen, sorgen sich andere um die Versorgung der
Tiere - und füttern diese trotz
Verbots. Besonders die Verlegung des bislang einzigen
Innsbrucker Taubenschlags
vom O-Dorf in die Rossau ließ
im Vorjahr die Wogen hochgehen, Tierschutzorganisationen und Anrainer weisen
seither unentwegt darauf hin,
dass sich die Situation im O-
Dorf verschärft habe und der
Standort in der Rossau nicht
angenommen werde.

Seit seinem Arbeitsantritt
hat sich der städtische Wildtierbeauftragte Thomas Klestil des brisanten Themas angenommen, er wurde mit der
Ausarbeitung eines langfristigen Taubenkonzeptes beauftragt. Nun liegen erste konzeptionelle Vorschläge auf

dem Tisch, die gestern der
städtischen Arbeitsgruppe
Tierschutz präsentiert wurden. Die Umsetzung eines
(zusätzlichen) „rechtskonformen Taubenschlags“, mit
dem die AnrainerInnen entlastet werden könnten, müsse
noch im Amt Stadtplanung,
Stadtentwicklung und Integration geprüft werden, betont
der für Tierschutz zuständige
Vize-BM Hannes Anzengruber (ÖVP).

Bis Ende März sollen die
ersten Prüfungsergebnisse
vorliegen. GR _ Mesut Onay
(ALD), der sich der Problematik
wiederholt angenommen hat,
zeigt sich froh, dass die Taubensituation im O-Dorf „nicht
in Vergessenheit geraten ist“.
Die Vorschläge des Wildtierbeauftragten - ein Mix aus
verschiedenen Maßnahmen
— seien zu begrüßen. „Da man
nun genügend Vorbereitungszeit hat, bin ich überzeugt,
dass mit dem entsprechen-

den politischen Willen ein
Taubenschlag im O-Dorf installiert werden kann“, schließt
Onay. Er lobt die „konstruktive Zusammenarbeit, bei der
auch Tierschutzexperten einbezogen wurden und werden“
— seine Liste zieht daher auch
einen geplanten Antrag zum
Thema Tauben zurück.
Anzengruber betont, dass
ihm eine laufende Beobachtung und Evaluierung der Situation in der Innenstadt und
vor allem im O-Dorf wichtig
sei. Seit November werden
laut städtischer Aussendung
an den bekannten „Hotspots“
täglich die Tauben gezählt,
um so auch einen Überblick
über deren Verhalten, Schlafund Nistplätze sowie Futtervorkommen zu erhalten.
Nach den ersten acht Wochen
könne man - inklusive Hochrechnung und Fehlerquote
— von einer konstanten Zahl
zwischen 1000 und 1100 Individuen sprechen, wovon sich

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fast die Hälfte am und um den
Hauptbahnhof aufhält.

Mechanische Abwehrsysteme wie Spikes, Netze, Vogelattrappen oder Lasersysteme
könnten Tauben zwar gut von
bestimmten Bereichen abhalten, würden aber vor allem
eine Verlagerung der Population bewirken, sagt Experte
Klestil. Auch tierschutzrechtlich seien einige dieser Methoden sehr umstritten.

Der Grundgedanke sind daher gut betreute Taubenhäuser mit artgerechtem Futter
und genügend Brutplätzen
— samt kontrolliertem Austausch der frischen Eier gegen
Attrappen. „Einige wenige
Städte wenden diese Methode schon seit über zehn Jahren an“, erklärt Renate Krammer-Stark (Lebenswertes
Innsbruck), Mitglied der Tierschutz-Arbeitsgruppe, „allerdings braucht die Umsetzung
Geduld, Konsequenz und viel
Expertise.“ (TT, md)