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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_02_2_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Gastgärten: Müllgebühr am Prüfstand“, Seite 21
2.2.2023
Innsbrucks Gastgärten sind auch im Winter gut besucht.
Innsbruck — Wer in Innsbruck
einen Gastgarten betreiben
will, muss dafür nicht nur
rund dreimal so viel hinlegen
wieinS sondern auch
allerhand, mitunter skurrile, Vertragsbedingungen erfüllen. Wie berichtet, macht
das „Gastgarten-Regime“ der
Stadt Innsbruck vielen Gastronomen das Leben schwer.
Zumindest eines Kritikpunktes wollen sich Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und
s Vizebürgermeister Hannes
© Anzengruber (ÖVP) jetzt an-
nehmen: Die „Take away“-
Gebühr in der Höhe von 10
Prozent des Mietzinses soll
— wurde diese während der
; Corona-Pandemie wegen
Fn Sünem
Gastgärten:
Müllgebühr
am Prüfstand
Die in der Corona-Pandemie eingeführte „Take away“-Gebühr für Innsbrucks Gastgartenbetreiber sollen
bald nur noch „die Großen“ zahlen.
der „enormen Zunahme des
Müllaufkommens im Zusammenhang mit dem beliebten
‚Take-away‘“, wie es in den
Verträgen heißt.
Bürgermeister Willi kündigt
nun an, die „Müllgebühr“
anzupassen. „Es sollen nur
mehr jene zahlen, bei denen
das Take-away-Angebot auch
einen großen Teil des Umsatzes ausmacht“, sagt Willi.
Hannes ber möchte indes, dass nur noch die
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„großen Franchise-Betriebe“
wie etwa Fastfoodketten zur
Kasse gebeten werden. Dass
eine solche Regelung schwer
in einem Vertrag zu formulieren sein wird, räumt Anzengruber ein. „Das müssen wir
uns noch anschauen, wie wir
das machen können.“
An der allgemeinen Preispolitik will Bürgermeister
Willi trotz Kritik aus der Gastroszene und der Wirtschaftskammer nicht rütteln. Der
Quadratmeterpreis liegt je
nach Lage zwischen 109 und
46 Euro netto plus Inflationsanpassung für 2023 (also in
etwa 10 Prozent mehr). Wird
der Gastgarten über Nacht
nicht abgebaut, kostet das extra: 70 Prozent vom Gesamtmietzins. Diese Zusatzkosten
sind für Willi durchaus legitim. „Das ist eine Sache der
Fairness. In der Altstadt müssen die Gastgärten wegen des
Lieferverkehrs weggeräumt
werden. Das verursacht für
die Gastronomen auch Kosten, etwa für Lagerräume.“
Zudem sollen die Extragebühren dazu motivieren, die
Gastgärten nach Geschäftsschluss wegzuräumen — „im
Sinne eines besseren Erscheinungsbildes der Stadt Innsbruck“, wie Willi sagt.