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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_02_7_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„MÜG ab Mai mit Bodycam im Einsatz“, Seite 21
7.2.2023
MÜG ab Mai
mit Bodycam
im Einsatz
Bodycams sollen künftig
brenzlige Einsätze der Mobilen
Überwachungsgruppe aufzeichnen.
2022 war für sie ein Rekordjahr.
Von Matthias Reichle
Innsbruck - Das Aggressionspotenzial steigt, die Hemmungen fallen — Mitarbeiter der
Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) in Innsbruck schildern, dass ihr Alltag in den
letzten Jahren nicht einfacher
geworden ist: Jeder Einsatz sei
anders, immer wieder gehen
die Emotionen hoch, auch
Messer sind ein Problem.
2022 war für sie ein besonders stressiges — ein Rekordjahr, wie man bei einer Bilanzpressekonferenz am Montag
betonte. Insgesamt 13.591-
mal rückten die Kräfte des Referats für Öffentliche Ordnung
aus - um vier Prozent öfter als
2021. Ein Höchststand, seit die
MÜG 2005 installiert wurde.
In den letzten sieben Jahren
sind die Einsatzzahlen um 87
Prozent nach oben geschnellt
(2015: 7196). Aktuell zählt
man rund 40 Einsätze pro Tag.
Um drei Uhr Früh bei einer
Privatparty, bei der viel Alkohol fließt, zu intervenieren, sei
alles andere als einfach, sagt
Amtsleiter Klaus Feistmantl.
„Eine große Hochachtung für
diese Einsatzzahlen von meiner Seite.“
5013-mal rückten die
MÜG-Mitarbeiter wegen des
Verkehrs (etwa zugeparkte
Hauseinfahrten oder Behindertenparkplätze) aus. Die
Statistik verzeichnet weiters
2013 Lärmeinsätze (+14,5
Prozent) und 5651 präventive
Maßnahmen und Kontrollen.
Für besonders heikle und
gefährliche Einsätze bekommen die MÜG-Mitarbeiter ab
heuer eine technische Unterstützung. Die lang angekündigten Bodycams sollen voraussichtlich im Mai in Dienst
genommen werden. Zehn
Stück wurden bestellt.
„Einer in der Einsatzgruppe
soll mit einer Bodycam ausgerüstet sein. Sie soll in besonders brenzligen Situationen
aktiviert werden“, erklärt der
für die Sicherheit zuständige
Innsbrucker Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.
Verzögert habe sich der Einsatz der Geräte, weil dafür extra das Stadtrecht geändert
werden musste, um die juristischen Voraussetzungen zu
schaffen. Die Geräte dürfen
nur unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert werden
und sollen auch der Deeskalation dienen. Auch die MÜG-
Mitarbeiter können Videos
dann nicht mehr löschen.
Angesichts „überschwingender“ Einsatzzahlen wird
die MÜG heuer verstärkt. Derzeit verzeichnet man rund 45
Mitarbeiter - im März wird
aufgestockt. Damit wird auch
die Übersiedlung der MÜG
an den neuen Standort in der
Schlachthofgasse 1 dringlicher. Der zweite Stock wird
in den kommenden Monaten
adaptiert und noch heuer bezogen werden, so Anzengruber. Kosten: rund 500.000 Euro. Der Standort Hötting West
bleibt der MÜG erhalten.
Rekordjahr bei den Einsätzen: Amtsleiter Klaus Feistmäntl (I.) und Vize-
S
bürgermeister Johannes Anzengruber mit zwei MÜG-Mitarbeitern. roto: Reichle
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