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Tiroler Tageszeitung

„Auf Bobbahn von Seefeld und der Rad-WM lernen“, Seite 2
22.2.2023

Analyse

Auf Bobbahn von Seefeld
und der Rad-WM lernen

Von Peter Nindler

as Gefühl in der Magengegend ist
D immer ein flaues, wenn sich das

Land Tirol für große Sportbewerbe
bewirbt oder in die Jahre gekommene
Wettkampfstätten sanieren muss. Am
Ende gibt es Blech für die Politik, weil die
Kosten meist über den veranschlagten
Budgets liegen. Jetzt soll der Olympiaeiskanal in Innsbruck-Igls grundüberholt werden, damit die Bobbahn ab 2025 weiterhin
international bleibt. Mit 27,43 Millionen
Euro werden die Kosten dafür beziffert,
Bund, Land und Stadt Innsbruck sollen sie
zu gleichen Teilen übernehmen. 9,14 Millionen Euro sind jeweils zu stemmen.

Der Tiroler Landtag hat bereits einen
Finanzierungsbeschluss gefasst, doch
ein Fördervertrag mit dem Bund existiert
noch nicht. Lediglich eine Absichtserklärung liegt vor. Und das ist wieder einmal

die Krux dabei. Die Nordische
Ski-WM in Seefeld 2019 mit
ihren finanziellen Nach-

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auf Seite 4

peter.nindler@tt.com

wehen sollte schließlich ein mahnendes
Beispiel sein. Vor allem bei der Finanzierung. Denn nicht weniger als vier Sportminister waren vom Zuschlag für die WM
im Jahr 2014 bis zur Durchführung 2019
am Werk. Mit dem jetzt für Sport zuständigen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)
kommt bei den aktuellen Kalamitäten
hinsichtlich einer möglichen zweckwidrigen Verwendung von Fördergeldern
noch ein fünfter hinzu.

Zur Ehrenrettung Seefelds muss jedoch gesagt werden, dass der Fördervertrag mit dem Bund erst sechs Monate vor
den Weltmeisterschaften Ende August
2018 abgeschlossen wurde. Bis dahin
mussten schon alle Sportstätten nahezu
fertig sein und dementsprechend vorfinanziert werden.

Unrealistische Budgets sind das eine
— in Seefeld explodierten die Kosten von
16,5 auf 30,7 Millionen Euro. Bei der Rad-
WM 2018 konnten die Förderzusagen die
Gesamtausgaben ebenfalls nicht decken.
Voraussetzung für Investitionen sind
allerdings klare Verträge auf einer transparenten Kostenbasis. Die müssen vor
der Sanierung der Bobbahn unbedingt
vorliegen. Denn was jetzt versprochen
wird, kann in einem Jahr politisch schon
überholt sein. Vor allem im Bund.

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