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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„Willi gab Weisung, Teile von Gehalt einzubehalten“, Seite 23

24.2.2023

Stadtchef Willi stand wegen seines millionenteuren Geheimvertrags schwer in der Kritik

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Willi gab Weisung, Teile
von Gehalt einzubehalten

Versuch einer Schadensminimierung - doch Ex-Personalchefin

kann bis zu drei Jahre zurückfordern! Zweifel an Amtsfähigkeit.

risante neue Details
B förderte die Debatte
im Innsbrucker Gemeinderat über BM Georg
Willis Hinterzimmer-Verträge mit der Ex-Personalchefin zutage, die jetzt als
einfache Sachbearbeiterin
tätig ist, aber trotzdem noch
das Gehalt einer Amtsleiterin bezieht - rund 8000
Euro brutto 14 Mal.
Vermutlich um Schadensminimierung zu betreiben, wies Willi das Personalamt an, gewisse Gehaltsbestandteile vorerst nicht
auszuzahlen. Eine Maßnahme, die wohl kostendämpfend wirken soll. Doch wie
gestern bei einer turbulenten Sitzung aufgezeigt wurde, kann die Mitarbeiterin
die vorenthaltenen Bezüge
drei Jahre rückwirkend einfordern. Der Einsparungseffekt ist damit gleich null.
FI-GR Markus Stoll, Chef
des Finanzausschusses,
schätzt den Schaden für die

PHILIPP NEUNER

Tiroler Politik
kurz notiert

Stadt durch die von Willi abgeschlossenen Verträge auf
insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. Sämtliche Fachdienststellen hat Willi von
der Miterstellung bzw. Prüfung ausgeschlossen. Für
Stoll stellt sich die Frage der
Sittenwidrigkeit: Die Sachbearbeiterin erhalte doppelt
so viel, wie ihr zusteht, „das
muss dann wohl auch für die
anderen gelten“. Weiteres
Detail: Mit eindringlichen
Worten warnte die Magistratsdirektorin bereits im
Dezember, kurz nach Ab-

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schluss des zweiten Vertrags, den Bürgermeister
vor Untreue. Seine Vorgängerin in Amt, StR Christine
Oppitz-Plörer, stellte die
Amtsfähigkeit von Willi in
Frage und appellierte an seine „Rest-Grünen“: „Seht
ihr denn nicht, wie peinlich
das ist, wie er am Nasenring
durch die selbst geschaffene
Manege geführt wird?“
Freihändige Sonderverträge müssen ein Ende haben, forderte auch SP-Obmann Benjamin Plach. FP-
Klubchefin Andrea Dengg
sagte, Willi mache aus der
Stadt eine „Ich-AG“. Er solle „zusammenpacken und
gehen“. Willi argumentierte, dass noch kein Schaden
entstanden sei. Das stellte
VP-Klubchef Christoph Appler jedoch in Abrede:
„Wenn ich mein Auto zu
Schrott fahre, ist der Schaden nicht erst dann entstanden, wenn die Rechnung
vom Spengler kommt.“