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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_5_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„Olympia-Bosse forcieren Igls statt Cortina‘“, Seite 37
Olympia-Bosse forcieren Igls statt Cortina
Abbruch der alten Bahn am Schauplatz der Winterspiele 2026 begann, Dachorganisation will keinen Neubau.
Ob der Sistranser Markus Treichl Heim-Winterspiele in Innsbruck-Igls erlebt? Das I0C sträubt sich gegen einen Bahnbau in Cortina. _ Foto: APA/EXPA
Cortina — Das italienische
Nachrichtenportal rainews.
it zitierte gestern aus einem
Schreiben des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC) an die Alpenschutzkommission CIPRA. Demzufolge wird ein Neubau des
Eiskanals in Cortina, neben
Mailand ein Schauplatz der
Winterspiele 2026, offensichtlich nicht unterstützt: „Im Fall
der Bobbahn in Cortina sind
wir der Meinung, dass für
Olympische Winterspiele keine neuen Bobbahnen gebaut
werden müssen, sondern eine bestehende Anlage in der
Region oder in einem anderen Land genutzt werden
sollte.“ Damit erhält die Diskussion eine neue Richtung.
Bekanntlich drängen das
Organisationskomitee und
Teile der Kommune auf den
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Bau, zuletzt fuhren bereits
Bagger für den Abriss auf.
Interessant: Das IOC hatte
in dieser Angelegenheit stets
Zurückhaltung an den Tag
gelegt und kommt jetzt beim
Thema Nachhaltigkeit einer
selbstgestellten Forderung
nach. Derzufolge sollen, so
sie an einem Olympia-Schauplatz nicht vorhanden sind,
Sportstätten in unmittelbarer
Nähe genützt werden. Früher
wurden Bedenken der Naturschützer nämlich nicht immer aufgenommen.
Im Fall Cortinas wäre die
Alternative Innsbruck-Igls,
zumal der Schauplatz St. Moritz (SUI) aus logistischen
Gründen kaum in Frage
kommt. Der IOC-Brief ist für
die Alpenschutzkommission
CIPRA ein Beleg dafür, dass
die Pläne einer Bobbahn in
Cortina überdacht werden
müssen. Und das schleunigst:
„Sich dagegen zu verwehren,
wäre ein Beweis ihres unprofessionellen Vorgehens und
Beleg für die bevorstehende,
sinnlose Verschleuderung
öffentlicher Gelder für einen
Neubau, dessen Kosten laufend nach oben korrigiert
werden“, schreibt CIPRA in
einer Pressemitteilung. Man
fordere dazu auf, ein Angebot
bei den Betreibern der Bobbahn in Innsbruck einzuholen.
Die Anpassungsarbeiten
in Igls, die ungeachtet eines
Neubaus in Cortina vonnöten
wären, würden etwa 27 Millionen Euro kosten. Hingegen
belaufen sich die Kosten für
den Neubau der Anlage in
den Dolomiten auf kolportierte 100 Mio. Euro. (TT)