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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_5_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Ringen um Miet-Deckel in Innsbruck“, Seite 25
Ringen um
Miet-Deckel
in Innsbruck
Der Innsbrucker Stadtsenat
entscheidet über eine Begrenzung
der Mieterhöhung mit 1. Mai.
2500 Haushalte sind betroffen.
Von Denise Daum
Innsbruck - Mit der Mai-
Miete wird die Erhöhung
der Richtwertmieten um 8,6
Prozent schlagend. Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
verkündete bereits vergangene Woche, dass die Stadt
Innsbruck für ihre Wohnungen auf die volle Erhöhung
verzichten will. Demnach soll
— wie in der Stadt Graz — die
Mieterhöhung für die rund
2500 Wohnungen der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) über drei Jahre
lang mit 2 Prozent gedeckelt
werden.
Für die IIG würde das
Dämpfen der Mieterhöhung
natürlich einen Einschnitt
bei den Einnahmen bedeuten. Eine konkrete Zahl dazu wollte Bürgermeister Georg Willi am Dienstag nicht
nennen. Um die Mindereinnahmen für den Betrieb zu
begrenzen, hat die IIG nun
einen Kompromissvorschlag
für einen Mietpreisdeckel
eingebracht: Demnach soll
die Mieterhöhung bis Herbst
gänzlich ausgesetzt werden.
Ab September soll die Steigerung 4 Prozent betragen, im
September 2024 sodann 4,4
Prozent.
Der Stadtsenat, der sich in
den Osterferien befindet, soll
heute Mittwoch per Mail über
die nun vorliegenden Vorschläge informiert werden
und binnen 24 Stunden per
Umlaufbeschluss eine Entscheidung treffen.
Im Vorfeld hat sich eine
Mehrheit für einen Mietpreisdeckel abgezeichnet. Es
will sich wohl keine Partei
vorwerfen lassen, im teuersten Wohnbezirk Österreichs
gegen eine Abfederung der
Mieterhöhung zu stimmen.
Klar ist aber, dass diese Deckelung nur einem ausgewählten Kreis in Innsbruck
zugutekommt. All jene, die
nicht in einer der 2500 IIG-
Wohnungen leben, schauen
durch die Finger.
Offen ist, auf welchen der
beiden Mietpreisdeckel sich
die Stadtsenatsfraktionen ei-
Hintergrund
nigen werden. Bürgermeister
Willi, der auch Beteiligungsreferent ist, spricht sich nach
wie vor für das „Grazer Modell“, also die 2-prozentige
Erhöhung, aus. Der Bürgermeister sehe nicht ein, warum die Mieten derart steigen
sollen, nur weil es eine so hohe Inflation gebe, heißt es aus
seinem Büro.
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