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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_04_11_Presse_OCR
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tirol.orf.at
aus. Dabei habe sich auch die Funktion des Lagers gewandelt: von einem
Auffanglager für ausländische Hilfs- und Zwangsarbeiter hin zu einem
Gestapo-Lager für politische Häftlinge. Zusätzlich gab es dort auch weitere
Lager der Stadt Innsbruck, der Post und der Bahn.
ORFDas als mcht mehr zeltgemaß kr|t|3|erte I/Iahnmal für d|e Opfer der
Lager in der Reichenau soll durch eine neue Gedenkstätte am Inn ersetzt
werden
Nach der Befreiung 1945 erfüllten die Baracken unterschiedliche
Funktionen. Sie beherbergten Vertriebene, ehemalige Nazis und später die
Ärmsten der Innsbrucker Bevölkerung. Ende der 1960er Jahre entstand
schließlich der städtische Bauhof. Im Jahr 1972 wurde in Erinnerung an die
Verbrechen am Rand der Stadt ein Mahnmal errichtet.
Seit mehreren Jahren gab es Kritik an der unwürdigen Situation dieser
Form der Erinnerungskultur neben dem Recyclinghof. Zuletzt empfahl ein
Bericht einer Kommission von Expertinnen und Experten die Errichtung
einer neuen Gedenkstätte — mehr dazu in Reichenau: Neues Mahnmal für
NS-Opfer. Ende Februar sprach sich der Innsbrucker Gemeinderat
einstimmig für eine Änderung aus. Noch vor dem Sommer soll ein
künstlerischer Wettbewerb für die Neugestaltung eines Gedenkortes
starten, hieß es von der zuständigen Leiterin der Kommission,
Gemeinderätin Irene Heisz (SPO).
Der vorgesehene Platz dafür befindet sich an der Innpromenade in Luftlinie
zum bestehenden Mahnmal. Das neue Gedenkzeichen soll schließlich eine
physische Installation mit einer digitalen Vermittlung verbinden. Die von den
Tiroler Nazis durchgeführte „Oster-Aktion“ vom Frühjahr 1943 dürfte darin
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