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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„„TOoxische Mischung“ beutelte IKB“, Seite 20

„Toxische
Mischung“
beutelte IKB

Einbruch bei Stromerzeugung und
Explosion bei Beschaffungskosten
ließen Gewinn deutlich schrumpfen.

Von Alois Vahmer

Innsbruck - „Das Jahr 2022
hat uns ziemlich gebeutelt“,
zieht der Vorstandsvorsitzende der Innsbrucker Kommunalbetriebe, Helmuth Müller,
gegenüber der TT eine durchwachsene Bilanz. Die sehr geringe Wasserführung in den
Flüssen habe die Erzeugung
in den eigenen elf Kraftwerken um 40 Mio. Kilowattstunden oder 17 Prozent auf 280
Mio. Kilowattstunden einbrechen lassen. So habe man diese Ausfälle am Spotmarkt mit
bis zu 90 Cent pro Kilowattstunde ausgleichen müssen.
Verschärfend sei, zumal
man ja Strom zukaufen musste, ein hoher Kundenzuwachs
dazugekommen. Die Zahl der
Stromkunden sei um 2000 auf
rund 82.000 gestiegen, weil
Mitbewerber Verträge aufgekündigt bzw. massive Preiserhöhungen durchgeführt hätten, sodass viele Haushalte
und Betriebe wieder zu den
IKB zurückgewechselt seien.
„Diese toxische Mischung
belastete die IKB mit über 15
Millionen Euro“, so Müller.
Wegen der höheren Preise sei der Umsatz auch deutlich um 19 Prozent auf 225,6
Mio. Euro gestiegen. Der Jahresüberschuss der Kommunalbetriebe brach um fast 22
Prozent auf 24,6 Mio. Euro
ein. Das wird wohl auch weniger Dividende für die Eigentümer Stadt Innsbruck
und Tiwag bedeuten. „Von

wegen Übergewinne“, kann
Müller manche Diskussionen
nicht nachvollziehen. Die
wirtschaftliche Entwicklung
habe sich auch heuer fortgesetzt. Im ersten Quartal lag
das Ergebnis im Stromvertrieb und aus den eigenen
Wasserkraftwerken bei minus
4,4 Mio. Euro. Die Aussichten
seien unsicher. „Aufgrund der
geringen Niederschläge im
Winter müssen wir mit weniger Schmelzwasser in den
nächsten Monaten rechnen.“

Bis jetzt habe man den
Strompreis vor allem über
den Winter stabil gehalten
und, anders als andere Anbieter, keine Preiserhöhung
durchgeführt. Jetzt gehe es
aber nicht mehr anders, die
Preiserhöhung um 9 Euro im
Monat für Durchschnittskunden sei alternativlos, um das
Unternehmen und die Versorgungssicherheit nicht zu
gefährden, so Müller.

Im Vorjahr haben die IKB
52 Mio. Euro investiert, heuer sollen es erneut über 50
Mio. Euro sein. Wichtigste
Projekte seien der Trinkwasserstollen Mühlau, das neue
Rechenzentrum im aufgelassenen Trinkwasserbehälter
Mühlau, die Umrüstung der
Stromzähler auf Smart Meter
und der neue Abwasserkanal aus dem Stubaital. Laut
Müller plant man neue Wasserkraftwerke und will heuer
zusätzliche Solarflächen mit
Energie für 1500 Haushalte
umsetzen.

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