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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_05_26_Presse_OCR
- S.12
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Kurier
KURIER
„Bier-Protest von stillenden Müttern im Gemeinderat
“ Seite 18
Bier-Protest von stillenden
Müttern im Gemeinderat
Debatten über Alkohol und Teuerung
Innsbruck. Am Donnerstag
tagte der Innsbrucker Gemeinderat erstmals nach drei Jahren des pandemiebedingten
Ausweichens in die Messe wieder im angestammten Plenarsaal im Rathaus. Die Sitzung
hatte noch gar nicht richtig begonnen, da sorgte eine Gruppe
von Müttern und Vätern, die
Sie wollten ein Zeichen der
Solidarität mit der grünen Gemeinderätin Janine Bex und
für Geschlechtergerechtigkeit
setzen. Zur Erinnerung: In
einer nicht öffentlich übertragenen Sitzung vor einem Monat hatte Bex, die als stillende
Mutter ihr kleines Baby im Gemeinderat mithatte, aus einer
Flasche Bier getrunken — alkoholfreies wohlgemerkt.
Hitzige Diskussion
Dafür wurde sie zunächst von
zwei SPO-Mandataren attackiert und sah sich schließlich im Zentrum von Anfeindungen. Selbst die Frage, ob
es Bex zustehe, ihr Kind mit
zur Arbeit in den Plenarsaal
zu bringen, wurde diskutiert.
Das Thema Alkohol sollte
den Gemeinderat im Laufe
des Tages erneut beschäftigen. Denn in der Sitzung sollten die Mandatare (nach Redaktionsschluss) auch über
einen Antrag der Alternativen
Liste Innsbruck (ALI) und der
Grünen abstimmen, der eine
Konsequenz aus dem sogenannten „Baby & Bier“-Eklat
vor einem Monat ist.
Gefordert wurde, dass der
Alkoholkonsum während
politischer Sitzungen untersagt werden soll. Denn in den
letzten Jahren habe sich gezeigt, dass der Ton mit fortschreitender Stunde immer
rauer werde, so die Grünen.
Die stillenden Mütter wiederum tranken bei ihrem
Flashmob demonstrativ aus
Flaschen — mit alkoholfreiem
Bier. Was ebenfalls für Kritik
von Teilen des Gemeinderats
sorgte, weil das während eines
Totengedenkens passierte, das
später wiederholt wurde.
Unterstützung blockiert
Das Klima unter den Gemeinderäten war, einmal mehr,
von Anbeginn aufgeheizt.
Nicht nur wegen der Protestaktion. So beantragte die
Fraktion Für Innsbruck, die
Befüllung eines Anti-Teuerung-Fördertopfs von der Tagesordnung zu nehmen, der
Entlastung für Vereine von erhöhten Miet- und Energiekosten bringen sollte.
Gegen die Stimmen von
Grünen, SPO und der Alternativen Liste Innsbruck fand
dieser Antrag eine große
Mehrheit, die schlecht vorbereitete Akten monierte bzw.,
dass das Geld auch ohne Kredite da wäre.
Der Topf hätte mit 1,6 Millionen Euro dotiert werden
sollen. Vorgesehen gewesen
wären unter anderem je
400.000 Euro für Kultur und
Kinderbetreuung, 321.000
Euro für Sozial- und Gesundheitswesen sowie 300.000
Euro für Sport. C. WILLIM
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