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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Kino am Südring soll Wohnungen weichen“, Seite 21

Kino am Südring soll
Wohnungen weichen

Der Besitzer will das Gebäude abreißen und in einem Neubau Wohnungen
und Gewerbeflächen realisieren. Der Vertrag mit Cineplexx läuft 2026 aus.

Von Denise Daum

Innsbruck - Im bunt leuchtenden Gebäude in der
Tschamlerstraße 7 geht
abends und in der Nacht die
Post ab. Neben dem Kino, wo
morgen der neueste Mission:-
Impossible-Film anläuft, befindet sich eine Diskothek, in
der bis in die Morgenstunden
gefeiert wird.

Im Jahr 2000 wurde die Eröffnung des „topmodernen
Kino- und Entertainmentcenters“ gefeiert. Für Cineplexx ist der Standort Innsbruck „seit Jahrzehnten eine
Erfolgsgeschichte, die auch
weiter fortgeschrieben wird“,
wie es ein Sprecher gegenüber der 7T betont.

Der Immobilienbesitzer —
die Immovate mit Sitz in Wien
— hat allerdings andere Pläne
und strebt eine Neunutzung
des Gebäudes an. Seit mehreren Jahren ist man im Gespräch mit der Stadt Innsbruck, nun nehmen die Pläne
Form an. Der Innsbrucker
Gestaltungsbeirat und der
Bauausschuss sind bereits
mit dem Vorhaben befasst,
Rahmenbedingungen (wie
Bauhöhe) wurden für einen
Wettbewerb formuliert.

„Uns ist wichtig, dass bei
der Neuentwicklung eine fürs
Stadtbild verträgliche Lösung
gefunden wird. Dazu gehören
attraktive Erdgeschoßzonen
mit öffentlicher Nutzung und
ein ausgewogener Mix aus
Wohnen und Bürofläche“, er-

F7

klärt Bauausschuss-Obmann
Lucas Krackl (Für Innsbruck).

Der Projektwerber spricht
von einer „qualitätsvollen
Entwicklung des Standortes.
Uns ist klar, dass im Zuge eines derartigen Projektes eine
soziale und gesellschaftliche
Verantwortung einhergeht“,
wie es von Seiten der Immovate heißt. Demnach sollen
nicht nur frei finanzierte, sondern auch so genannte fördernahe und geförderte Wohnungen realisiert werden. Mit
gemeinnützigen Bauträgern

BFE -£

habe man bereits Gespräche
aufgenommen. Angedacht ist
auch, den Tiroler Sozialmarkt
im Neubau anzusiedeln.

Der Vertrag mit Cineplexx
läuft im Jahr 2026 aus. Für
die Behördenverfahren bleibt
also noch etwas Zeit. Derzeit
spießt es sich an der Baumasse. Projektwerber und Stadt
Innsbruck haben über die
Größe bzw. Nutzfläche des
Projekts „unterschiedliche
Ansichten“, wie Lucas Krackl
sagt. „Ganz weit liegen wir
nicht auseinander. Ich denk

Seite 4 von 15

Foto: Springer

schon, dass wir faire Rahmenbedingungen anbieten.“

Dass die Tage des Kinos in
der Tschamlerstraße gezählt
sind, bedauert Krackl. „Gott
sei Dank haben wir noch das
Metropolkino. Aber natürlich
wäre es besser, wenn wir eine
Alternative dazu hätten.“

Cineplexx selbst betont,
dass der Standort Innsbruck
„wesentlich“ sei und der
Kinobetrieb in der Tschamlerstraße „noch über mehrere Jahre“ aufrechterhalten
werde.