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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_07_13_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
Eins werden mit der Natur
im „Garten des Friedens”
In ganz Tirol ist kein Friedhof
größer als der „Ostfriedhof“
in Pradl. Er birgt einige ganz
besondere Grabstätten.
Nach dem Tod eins werden mit der Natur: Diesen
Wunsch erfüllt der neue
„Garten des Friedens“, auf
dem sich erstmals die Blütenwiese entfaltet. „Er wird sehr
gut angenommen, wir hatten
schon einige Beisetzungen“,
berichtet der Leiter der Friedhofsverwaltung, Alexander
Legniti, erfreut. Der „Garten
des Friedens“ bietet allen Vorteile: Der Verstorbene kehrt
in den Kreislauf der Natur
zurück (Standard-Urnen sind
verrottbar, Über-Urnen muss
man entsprechend wählen).
Für Angehörige fallen weder
Kosten noch Mühe der Grabpflege an und die Stadt muss
nichts abtragen, wenn ein
Grab aufgelassen wird. Und
Besucher verweilen gerne auf
den Bänken im Grünen.
Der Ostfriedhof beherbergt
Individuelle Kreuze und Grabsteine sucht man vergebens: Im Garten des Frie-
dens ruhen Verstorbene unter Bäumen und Blumenwiesen.
Fota: Thomas Bähm
auch das Sternenkindergrab
für Babys, die vor der Geburt
verstorben sind. „Da planen
wir eine Renovierung“, betont Legniti. Ebenso neu gestaltet wird das „Grab der Gemeinsamen“ (früher „Grab
der Einsamen“). Nicht nur
der Schriftzug wird geändert,
es wird zudem optisch „eine
Aufwertung erfahren“.
Weitere besondere Grabstätten sind das Sozialfeld
samt Denkmal mit allen Namen der Verstorbenen und
das Anatomiedenkmal für
Menschen, die ihren Körper
der Wissenschaft überlassen
haben. Ein Ehrengrab mit
Gedenkstätte beherbergt die
umgebetteten Gebeine vom
1856 aufgelassenen Spitalsfriedhof (Adolf-Pichler-Platz).
Erst jüngst wurden in Pradl
auch 420 namenlose Tote aus
dem einstigen Friedhof beim
Dom erneut beigesetzt.
Nicht zuletzt gibt es einen
muslimischen Teil: Die islamische Bestattung muss hier
so erfolgen, dass das Gesicht
Richtung Mekka weist.
Ganz legal vom Denkmal hüpfen
Wer sich im Tivoli-Freibad vom Turm in die Fluten stürzt, springt von einem Denkmal: Die von Norbert Heltschl
entworfene, 1961 eröffnete Anlage ist großteils geschützt. „Das Bad war wirklich eine Sensation“, sagt IKB-Bäderchef
Ulrich Mayerhofer, „aber natürlich war die Betonbautechnik nicht so ausgereift. Aktuell überlegen wir, wie wir die Tribüne sanieren können.“ Generationen von Innsbruckern haben im Tivoli schwimmen gelernt. Mit fünf Becken, darunter
eines der wenigen 50-Meter-Becken in Tirol, 28.000 m* Liegewiese, großen Bäumen als Schattenspender und Spiel- und
Sportplätzen ist es ein wichtiger Freizeit- und Erholungsraum. Gebaut wurde es übrigens mit Sauna. Sie wurde in den
1990em abgetragen. In einem Zeitgeschichte-Projekt von Ö1 („Geschichte der Republik Österreich anhand von Bauwerken“) wurde das Bad 2018 stellvertretend für das Jahr 1961 gewählt. Foto: Michsel Kristen
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