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Tiroler Tageszeitung

„Gesetzlose Cowboys auf Drahteseln“, Leserbrief, Seite 7

Gesetzlose Cowboys
auf Drahteseln

Thema: „Radler haben es
schwer“, TT, 23.7.

je die gesetzlosen
Cowboys im Wilden
Westen verhalten sich man-

che Fahrradfahrer. Anstatt
eines wilden Mustangs haben sie eben ein Fahrrad unterm Hintern, das Kinn ganz
verbissen nach vorne gerichtet, geben sie die Sporen und
reiten wie die Irren durch die
Prärie, als wären sie auf der
Flucht nach einem Banküberfall, es fehlt eigentlich
nur noch der Colt im Halfter.

Man kann annehmen, dass
ca. 80 Prozent dieser fanatischen Radfahrer einen Führerschein besitzen. Wenn sie
jedoch auf dem Drahtmustang sitzen, dann gibt es keine STVO mehr, keine rote
Ampel, keine Stopptafel, kein
Vorrangschild, keinen Zebrastreifen, keine Rechtsregel,
kein Fahrverbot über Gehsteige oder Fußgängerwege.
Sie fahren ganz knapp ohne

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zu klingeln an Fußgängern
vorbei, fahren nebeneinander
(obwohl dies nur mit Rennrädern und in Trainingsanzügen erlaubt ist), den Pulsmesser um die Brust geschnallt,
um die Kondition zu messen. Sehr viele fühlen sich als
Profirennfahrer, einige werden sogar noch sehr böse,
wenn man sie auf ihr Verhalten anspricht. Wie die Wilden verhalten sich sehr viele
Radfahrer auf den Straßen.
Das größte Problem dabei
ist, jeden Verkehrsteilnehmer
kann man zur Rechenschaft
ziehen, aber Radfahrer nicht,
weil sie keine Nummerntafel
haben. Es wäre höchste Zeit,
das zu ändern.

Franz Wurm
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