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Jahr: 2023

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- S.14

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Kurier

„Hochwasserlässt den Westen zittern“, Seite 14

Hochwasser lässt den Westen zittern

Unwetter. In Tirol traten nach Starkregen Flüsse und Bäche über die Ufer. Das ganze Land war in
Alarmbereitschaft. In Salzburg spitzte sich die Lage im Pongau und Pinzgau immer weiter zu

VON CHRISTIAN WILLIM
UND JOSEF KLEINRATH

Im Tiroler Ötztal wurden am Montag böse Erinnerungen an das Jahr
1987 wach. Damals harte die Örztaler Ache eine Hochwasserkatastrophe über das Tourismustal gebracht.
Zwischen Umhausen und Längenfeld wurde damals eine Brücke der
Bundesstraße weggerissen. 13 Menschen stürzten in den Tod.

Nach massiven Regenfällen gehörte das Ötztal am Montag zu jenen
Regionen Tirols, in denen den ganzen Tag auf Pegelstände geschaut
wurde., „Unterlippe, Oberkante“, beschrieb Jakob Wolf, Bürgermeister
von Umhausen, am Vormittag die Lage. In einem Ortsteil wurden vorsarglich 60 Personen evakuiert.

Ötztal abgeschnitten
Später zerstörten die Wassermassen
zwischen Umhausen und der taleinwärts gelegenen Gemeinde Längenfeld die bereits gesperrte Straße teilweise. „Das ist genau an jener neuralgischen Stelle passiert, wo es 1987
die Brücke weggerissen har“, so Wolf.
Das hintere Ötzral war damit von der
Außenwelt abgeschnitten. Und wird
es wohl für mehrere Tage bleiben. An
der Örztaler Ache wurde in einem Bereich der Pegel eines 100-jährigen
Diese Marke fiel am frühen
Nachmittag auch am Inn bei Telfs,
flussaufwärts von Innsbruck. Daraufhin rüstete sich die Landeshauptstadt mit mobilen Schutzelementen für ein hundertjähriges
Hochwasser. Kritisch war die Lage
bereits am Vormittag an der ebenfalls durch Innsbruck führenden
Sill, die teilweise über die Ufer trat.

Blaues Auge

Am Nachmittag konnte Landeshauptmann Anton Martle (ÖVP) vorsichtige Entwarnung geben. Tirol sei „vermutlich mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe hatte der Innpegel bei Innsbruck aber noch nicht
seine Spitze erreicht, ebenso wenig
flussabwärts in Schwaz, wo Zivilschutzalarm ausgegeben wurde,
Wörg]l und Kufstein.

DF IM

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Seite 14 von 28

Die größten Schäden gab es im
5 Ötrz- und Pitztal sowie im Wipptal,
wo Muren Bundesstraße und Bahnstrecke verlegren. Das Schlimmste —
vor allem Überschwemmungen von
Siediungsgebieten — blieb aus, weil
das Unwertter früher als erwartet
Richtung Salzburg weiterzog.
Kurort bedroht

Daort spitzte sich die Situation am
Nachmittag zu. Die Gasteiner Ache
ist bei Bad Gastein binnen kürzester Zeit zu einer reißenden Bedrohung für den Kurort geworden: „So
etwas habe ich in meinem ganzen
Leben noch nicht gesehen“, schilderte ein 90-jähriger Mann.

Um 15.45 hat es nach kurzer
Entspannung „wieder brutal zu
schütten“ begonnen, wie es Bürgermeister Gerhard Steinbauer formulierte, „wir sitzen auf Nadeln, was
passiert, wenn das so weitergeht“.
Eine Mure hat die Zugverbindung
zwischen Bad Gastein und Sportgastein unterbrochen, auch die
Westbahnstrecke war blockiert.
Hubbrücke aktiviert
In Mittersill stieg die Salzach so
angehoben werden musste, drei Menschen wurden aus einem Haus evakujert. In den Regionen Pinzgau und
Pongau wurden Straßen und Radwege gesperrt - nicht alle hielten sich
dran. Etzwa in Bad Gastein, wo E-
Biker eine wegen Überflutung gesperrte Straße entlangradelten.

In Kärnten ging am Montag die
Angst vor neverlichen Verwüstungen um: Am Vormittag traf ein angekündigtes Genuatief ein — eine ähnliche Wetterlage wie vor zwei Wochen. Bis zum späten Nachmittag
gab es über 30 Feuerwehreinsätze.
Und in Oberösterreich wurde vorsorglich in Schärding der Hochwasserschutz aufgebaut, in Linz am
5 Abend das Urfahraner Jahrmarktge-

APUODWERSCH DESS

— lände an der Donau gespertt.

Angespannt war die Lage am
Montag auch in Vorarlberg, wo der
Alpenrhein Hochwasser führte und
das WVorland teilweise überschwemmte. Am späten Nachmittag
gab es nach Abflauen der Regenfälle
leichte Entspannung.