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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_31_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Kritik an Radweg-Deal mit Barmherzigen Schwestern“, Seite 19
Kritik an Radweg-Deal mit
Barmherzigen Schwestern
Die Stadt soll die Kosten für den Hochwasserschutz im Nahbereich des
Sanatoriums Kettenbrücke übernehmen.
Innsbruck - Wer mit dem Rad
von der Reichenau entlang
des Innradwegs Richtung
Westen unterwegs ist, kennt
das Ärgernis: Bei der Mühlauer Eisenbahnbrücke/Ing.-
Etzel-Straße ist Schluss, man
steht vor dem verschlossenen Zaun eines Bauernhofes.
Der ein paar Meter dahinter
liegende Uferweg der Barmherzigen Schwestern, der zur
Mühlauer Brücke führt, ist
nicht zugänglich.
Schon länger bemüht sich
Bürgermeister Georg Willi,
seinem Wahlslogan („Wo ein
Willi, da ein Radweg“) gerecht
zu werden und diese Lücke
im Radwegnetz zu schließen.
Das ist aber gar nicht so einfach. Dafür braucht es nämlich Flächen und Zustimmung der Grundeigentümer.
Das sind die Barmherzigen
Schwestern.
Die stimmen einer unentgeltlichen Grundübertragung
an die Stadt Innsbruck zur
Errichtung eines Geh- und
Radweges zu. Sofern sich die
Stadt verpflichtet, die Kosten für die Erneuerung bzw.
Sanierung des Hochwasserschutzes entlang der Gründe
der Barmherzigen Schwestern zwischen Mühlauer
Brücke und Mühlauer Eisenbahnbrücke (rund 850 Meter)
zu übernehmen.
Ein entsprechendes Projekt wurde bereits ausgearbeitet, die Kosten für die
Schutzmaßnahmen liegen
bei rund 10,25 Mio. Euro.
Davon übernimmt der Bund
mindestens 50, höchstens 85
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Dafür gibt’s einen neuen Radweg.
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Der Hochwasserschutz entlang der Gründe der Barmherzigen Schwestern im Innsbrucker Saggen muss erneuert
werden. Den Großteil der Kosten dafür trägt der Bund, den Rest soll die Stadt übernehmen.
Prozent. Die Barmherzigen
Schwestern sollen als Grundeigentümer von sämtlichen
Kosten —- auch für zukünftige
Instandhaltungen — für den
Hochwasserschutz befreit
werden. Zudem verpflichtet
sich die Stadt in einer Absichtserklärung unter anderem, einen privaten Wirtschaftsweg im Eigentum der
Barmherzigen Schwestern zu
finanzieren.
Den ausverhandelten Deal
brachte Bürgermeister Willi
schon zweimal in den Stadtsenat, musste den Punkt aber
aufgrund vorgebrachter Kritik jeweils wieder absetzen.
Die FPÖ sieht darin ein
schlechtes Geschäft für die
Stadt. „Wir zahlen drauf“, sagt
Vizebürgermeister Markus
Lassenberger. „Wir sind natürlich für Hochwasserschutz,
aber nicht zu den ausverhandelten Bedingungen. Für mich
ist nicht nachvollziehbar, warum Radweg und Hochwasserschutz einander bedingen.“
BM Willi kann den Widerstand gegen diese Vereinbarung nicht nachvollziehen.
Das Hochwasser der vergangenen Tage habe gezeigt,
wie wichtig ein verbesserter
Hochwasserschutz für den
Saggen sei. „Und der geplante
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Foto: Böhm
Radweg stellt genau das fehlende Stück des Innradwegs
zwischen Olympischem Dorf
und Völs dar“, betont Willi. Er
werde alles dafür tun, um hier
eine Lösung zu erzielen.
Generaloberin Schwester Pauline erklärt, dass die
Barmherzigen Schwestern
gerne bereit seien, die Anliegen der Öffentlichkeit zu unterstützen. „Die Bereitschaft
für eine Einigung ist gegeben“, bekräftigt Schwester
Pauline. Die Verhandlungsbasis mit der Stadt Innsbruck
sei gut, einige Details müssten allerdings noch geklärt
werden.