Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_09_4_Presse_OCR
- S.11
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Gesamter Text dieser Seite:
6020 Stadtmagazin
„Der frühe Vogel fängt den Müll“, Seite 22-24
Der frühe Vog
fangt den Mül
Um sechs Uhr
morgens schwärmt
die Mull“ aus und
sammelt „den Mull
ein. Die Innsbrucker
Kommunalbetriebe
(IKB) kümmern sich
um unser Altpapier
sowic unseren Rest
Sperr- und Bioabfall
6020 hat mitangepackt
und durfte sogar
hinten oben stehen
bekanntlich geringer, als wenn &s um $pezielle Interessen der eigenen kleinen Gruppe
geht, Um die Sauborkeit vorm Pinfamili
enhaus würde man sich cher kümmern
als um die Müllinsel nebenan - vor allem,
‚weonn die Koston für etwa cine Mülltonnen
reinigung nicht direkt und nur auf einen
(m Lastor worden die A2FSNC Zas2MMEAGERAOSST.
je Sonne leuchtet durch die
vergilbte Mastikabdeckung, die
kühle Morgenluft Aattert durch
e Arbeitsjäcke, Blau
Jegt sich der Himme] über den modrigen
ch des Innsbrecker Restmülls, Die
an Lxierhandschuhe
am Griff fest, die
alten sich
alle trotz ihrer Berufsausbildung bei der
Mull arbeiten.“ Vielleicht liegt das ja nicht
allein an der Bezahlung, sondern auch an
den außergewöhnlichen Funden, die man
so macht,
FREUNDLICH GRÜSST DIE SEXPUPPE,
Divser Absatz richtet sich an die Person,
die vor circa fünf Jahren die zlorreiche Idee
hatte, ihre Gummipuppe im Restmüll zu
entsorgen: „Wir sind zu dem Container hin
und dann hat sie da einfach aus dem Müllkübel rausgeschaut“, erzählt Christoph und
grinst, Sie haben die Puppe mugc?nm"nr-n
und einem Kollege:
Das ist ja noch ganz lusng. aber der
Spaß hört auf, wenn Problemstoffe im
Rest- oder Biomüll versteckt werden.
Batterien, Medikamente, Haushaltsreiniger
und Lacke nicht fachgerecht zum Beispiel
befirı vclinghof zu entsorgen, ist ein
absalutes No-Go. Die IKB versuchen, es
außerdem mit ihren mobilen Problemstoffsammelstellen im 1 und Oktober
50 bequem wie mör zu machen. Auch
die gratis Speiseölsammelbehälter können
dort abgeholt und abgegeben werden. Fin
.;:ulwn«"l"rmmwv} n ssenziell, aber
stehen sicher auf den kleinen Gitterplattformen am Heck des Lkws, Christoph
bremst, Hubert und Samuel springen ab
und laufen zu den schwarzen Containern,
Geübt schieben sie vinen randvollen
770-Liter-Behälter heran, Hubert drückt
dern grünen K10p1 lässt den Kamm herjcht
men, Sac}.ex!n und Brotresten, Windeln
und Zahnse:de Nicht identifizierbarer
49 Jäh: M ler
Arausen, wäre ich hier falsch. Aber viel
haben wir mit dem Müll eh ni
a
es ist kein ulle| Müll.® Er en
mit seiner Heluf‘zwshl. „lc)‘ nnde wir
machen einen wichtigen Job und Lkw.
Fahren taugt mir sawieso.“ Gelernt hal er
eigentlich Merzger, Hubert Maurer und
vor einigen Jahren war sogar cinmal ein
Nelikopterpilot im Team: „Die
‚h Fehlwürfe sind die Regel”,
bL klagt Markus Fracaro, lc1lu"wa eiter
der IKB-Abfallsammlung. or allem die
Trennsituation in Bezug aul‘5peu:u ül sei
„katastrophal“,
Am Land sche das Ganze tendenziell
besser aus als in der Stadt und vor allem in
Gegenden, in denen sich viele Menschen
die Container teilen. Der Anreiz, zu einem
kaollektiven Gut positiv beizutragen, ist
„Viel haben wir
mit dem Müll ja
eh nicht zu tun.“
Christoph, Müllmann
der IKB
„Die Trennsituation in Bezug
auf Sperrmüll ist
katastrophal.“
Markus Fracaro,
Abteilungsleiter IKB-
Abfallsammlung
selbst zurückfallen.
EIN TAL VOLL ABFALL.
Damit Innsbruck nicht verschmutzt, muss
unser Unrat weggeschafft werden. 22.000
Tonnen Restmüll etwa lieferten die IKB im
erklärt Fracaro. Das heißt: Der Innsbrucker
Restmüll wird nach Oberösterreich verkauft
und dort verbrannt, wie das Umweltministerium best Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, bei der Müll einen Wertstoft
darstellt, Beim Biomüll klappt das mit der
Jahr 2022 in das li um Ahrental
hinauf. Dort befindet f.u.h seit 1976 außerdem eine Mülldeponie, Bis 2002 wurden im
ersten und zweiten Deponiesbschrriitt circa
zwei Millionen Kubikmeter Abfall abgelagert. Mittlerweile ist die Oberfläche abgedichtet und begrünt. Das Tal wurde also mit
dem Müll der Umgebung aufgeschüttet. Um
die Natur bestmöglich zu schützen, ist viel
Tochnik nötig. Der dritte Ahschnitt karın
1,6 Millionen Kubikmeter fassen, bereits
circa 800.000 Kubikmeter Müll wurden
bis 2008 hierhergebracht. Seit 2009 dürfen
keine unbehandelten AbBille, sondem nur
noch etwa Bauschutt, verunreinigte 8öden
oder Verbrennungsrückstände deponiert
werden. Dafür stehen nach 500,000 Kuhikmeter zur Verfügung.
Und der Rest? Der wird „sortiert und
getrennt, dann - soweit möglich - dem Re
cycli ingprozess /uxvluhrl uml "oder lewund
lich zur Energieg; zung h ’
Aofzliwörfet
sich Qut Dis Bronnstaff.
lage beim Innsbrucker Klärwerk
=chon ganz gut.
2021 gab es in Tirol - in Reutte und Landeck — zwei Mitverbrenmungsarnks
Unternehmen, die mit dem Verbrennen von
Abfallstoffen etwa Zernent oder ihre eigene
je hergestellt haben. Diskussionen
um eine richtige Verbrennungsänlage in
Tirol gibt es schon seit Jahrzehnten, einigen kannte man sich bisher nicht, Damit
behielte man nicht nur die eigene Energie in Tirol, sondern könnte sich jährlich
Millionen sparen. Ob sich das bezüglich der
Menge des Abfalls rentieren würde, ist aber
fraglich.
Eino wesentliche Rolle spielt zudem die
Tochnik samt etwa Lufältorn, Auch das Re.
cyclingzentrum im Ahrental muss hier top
aufgestellt sein: Die mechanische Abfallsortioranlage otwa steht unter Unterdruck, da
mit keine unbehandelte Ablufi nach außen
strömen kann. Das ist wichtig, denn: Es ist
extrem staubig.
Aber erst passiert der Restmüll-Lkw von
Christoph die Schranke und wird abgewogen: 10,6 Tonzen hat er mit Hubert, Samuel
und 6020 bei der ersten von zwei Fahrtern
gesammelt. Durchschnittlich kommen sie
zwischen sechs Uhr morgens und zwei Uhr
nachmittags auf rund 18 Tonnen am Tag,
Insgesamt hat die IKB sieben verschieden
große Restmüll-Lkws, die an fünf Tagen
in der Woche fahren, In cinem kleinen
verschlossenen Raum öffnet Christpph das
Heck und der gesammelte Kestmüll fälle
in den Keller hinunter. Ein Greifarm packt
sich den Abfall und dann wird zerkleinert,
sortiert, verwertet, verpackt und verladen.
Jetzt ist der Unrat weg aus Innsbruck, Aus
den Augen, aus derm Sinn?
‚ean, alsır
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