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Jahr: 2023

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20er

„Die Sozialgärtnerinnen“, Seite 34/35

SEPTEMBER 2023
NR. 247

SUBKULTURARCHIV Legendärs Clubs, abgedrehte Bands und kleine Rewolutionen:
Das Innsbrucker Subkultur-Archiv sucht solche
Geschichten. Und erzählt davon einmal im Monat im 20er.

TITEL

DATUM

wmm"ä.mm

Die anonymen Sozlalgärtner verbitten sich
Schilder. Fato: Fcher

‘ vwwe.sublunurarchiv.at

Wahlkampf-Vitamine durch
frisches „Sozialgemüse“

rmut ist kein Zufall, sondern hat ge-

seilschaftliche Ursachen. Wie gegen

Armut vorgegangen wird, hängt aber
vom sozialen Verständnis der jeweiligen politischen Weltanschauung ab. Das wird vor allem bei der Diskussion rund um die Mindestsicherung, früher Sozialhilfe, deutlich. Die
Gruppe der Sozialgärtnerinnen reagierte einst
kreativ auf die Verschärfungen im Tiroler Sozialhilfegesetz.

©

kleinen Fläche plötzlich Salat, Kohlrabi und Petersilie, Zusätzlich befestigen die Aktivistinnen
Sacker! mit Radieschen- und Karottensamen. Die
Orte sind nicht zufällig gewählt, allesamt sind es
Treffpunkte von sozial stigmatisierten Gruppen
in Innsbruck.

Auf cinem Schild mit dem offiziellen Logo der
Stadt steht damals folgende Erklärung: „Hier entstcht ein städtischer Gemi-

„Im Nachhinein habe ich segarten.” Daneben findet

Am ı. Mai 1999, dem Tag
der Arbeit, entstchen am

spannend gefunden, dass

sich Paragraph ı des Tiroler
Sozialhilfegesetzes und ein

Adolf-Pichler-Platz, im die paar Salatpflanzen SO }inweis darauf, dass der ge-

Haydnpark, im Walther- aufregen können.“

park und auf einer Grünfläche neben der Endstation EINE
der Straßenbahnlinic ı bei
der alten Hungerburgbahn
kleine Gemüsebeete für Sozialhilfeempfängerin-

währte Sozialhilferichtsatz
nicht einmal annähernd die
SOZIALGÄRTNERIN gewöhnlichen Bedürfnisse
deckt, Daher würden hier

Lebensmitte) für jene pro-

duziert, die von Armut betroffen sind. Damit die

nen und Sozialhilfeempfänger, Mitten im Rasen Kosten für die Gemüsegärten besonders gering
der städtischen Grünanlagen erblühen auf einer bleiben, sollen sich die Bürger und Bürgerinnen

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