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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Analoge Nutzer werden zur Kasse gebeten“, Seite 18

Analoge Nutzer werden
zur Kasse gebeten

Ab heute braucht man für die Zufahrt am Recyclinghof Innsbruck eine
App oder eine analoge Karte. Kostenpflichtig ist (ab 2026) nur Letztere.

Von Michael Domanig

Innsbruck — Vielen Nutzern
ist es wohl noch gar nicht
bewusst: Ab dem heutigen
1. Juli gilt am Recyclinghof
Rossau in Innsbruck ein neues Zugangssystem. Für den
Zutritt braucht man ab jetzt
entweder die „IKB-Abfall-
App“ (Download und Registrierung sind kostenlos, beim
Einfahren scannt man dann
einen QR-Code) oder aber,
für Kunden ohne Smartphone, eine Berechtigungskarte.
Diese ist bei einer Registrierstation direkt am Recyclinghof erhältlich (gegen Vorlage
eines Ausweises) - wobei für
die Karte künftig ein jährliches
„Serviceentgelt“ von 25 Euro
fällig wird.

Genau das stößt FPÖ-
Stadtrat Markus Lassenberger sauer auf: Er sieht einen
„massiven Einschnitt“, eine
klare „Benachteiligung analoger Benutzer“ —- zumal die
Gebühr für die Karte unabhängig davon anfällt, wie
oft der Recyclinghof genützt
wird. Die Koalition und die
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) seien hier
„klar über das Ziel hinausgeschossen“. Lassenberger will
die Sache nun von Juristen
prüfen lassen und sieht womöglich auch den Konsumentenschutz am Zug. Im

260.000 Einfahrten verzeichnete der Recyclinghof im Vorjahr. Laut IKB

soll das neue Zutrittssystem auch Wartezeiten „minimieren“. Foto: Springer/TT

Juli-Gemeinderat bringt die
FPÖ dazu auch einen dringenden Antrag ein.

Reinhard Oberguggenberger, Geschäftsbereichsleiter
Abfallwirtschaft bei den IKB,
schickt voraus, dass die 25 Euro in der Einführungsphase
(also im Jahr 2025) noch nicht
verrechnet werden. Und die
Entscheidung App oder Karte stehe jedem frei. Sachlich

begründet sei das Entgelt für
die analoge Karte aber mit den
Produktions- und Materialkosten samt personalisierter
Ausfertigung, dem erhöhten
Aufwand bei Verlust oder Beschädigung sowie einem höheren Verwaltungs- und Kontrollaufwand.

Die Einführung des neuen
Zutrittssystems an sich wird
mit stark gestiegenen Nut-

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zungszahlen am Recyclinghof
begründet — 260.000 Einfahrten 2024 gegenüber 150.000
im Jahr 2005, Spitzen von bis
zu 1400 Fahrzeugen täglich.

Geringere Wartezeiten?

„Damit stößt der Recyclinghof
Rossau zunehmend an seine
Kapazitätsgrenzen“, betont
Oberguggenberger. Die bisherige Zutrittskontrolle mittels
Vorweis einer Meldebestätigung „ließ sich nicht weiter
aufrechterhalten“, das neue,
effizientere System solle auch
Wartezeiten minimieren.

Zugleich werde sichergestellt, dass alle Nutzer aus
Innsbruck sowie Ampass und
Natters (diese Gemeinden
beteiligen sich an den Kosten
des Recyclinghofes) weiterhin
die günstige Entsorgung - mit
kostenfreier Abgabe „fast aller“ Abfallfraktionen - nutzen
können. Wer aus anderen Gemeinden kommt, kann den
Recyclinghof laut IKB ebenfalls gerne nützen, muss aber
ein Benutzungsentgelt bezahlen (darüber hinaus fallen
dann noch Kosten für die Entsorgung der Abfälle an).

Durch die Neuregelung würden Kosten gerecht verteilt,
da die InnsbruckerInnen „für
den Betrieb und die Entsorgung der Abfälle bereits über
die Müllgebühr bezahlen“,
schließt Oberguggenberger.