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Tiroler Tageszeitung

„Neue Heimat warnt vor Mietenbremse“, Seite 16

Neue Heimat warnt
vor Mietenbremse

Die Neue Heimat Tirol übergab im Vorjahr so viele
Wohnungen wie nie und ist auch aktuell auf Rekordkurs.
Das könnte sich ändern, warnen die Firmenchefs.

Von Max Strozzi

Innsbruck — Rund 400 bis 500
Wohnungen stellt die Neue
Heimat Tirol (NHT) jedes
Jahr in der Regel fertig. Im
Vorjahr übergab die NHT 704
Wohnungen, schildern die
Geschäftsführer Johannes
Tratter und Markus Pollo: ein
neuer Rekordwert. Auch im
laufenden Jahr bewege sich
der gemeinnützige Tiroler
Bauträger auf Rekordkurs.
Aktuell habe die NHT 1223
Wohnungen in Bau - ebenfalls ein Höchstwert.

900 Millionen Euro weniger

Mit den Rekorden könnte es
aber bald vorbei sein, warnen
die NHT-Chefs. Verantwortlich dafür seien vor allem
zwei Bundesgesetze. Mit dem
mittlerweile 4. Mietrechtlichen Inflationslinderungsgesetz (MILG) werde ein Mietendeckel eingezogen, der
auch die Gemeinnützigen
trifft. „Mieten und Instandhaltungsbeiträge werden damit für vier Jahre eingefroren“, kritisiert Pollo. „Den
gemeinnützigen Bauträgern
in Österreich entgehen dadurch insgesamt 900 Millionen Euro. Mit diesem Geld
könnte man 110.000 neue
Wohnungen bauen.“ Fehle
dieses Geld, könne man entsprechend weniger Wohnungen errichten.

„Wenn man uns die Möglichkeit der Einnahmen
nimmt, können wir eben weniger bauen oder man muss
Fremdmittel einsetzen, dann
wird‘s aber teurer“, so Tratter.
Dann stelle sich auch die Frage, wie bei den Errichtungskosten die Wohnbauförderungs-Vorgaben eingehalten

werden können. Gewerbliche
Bauträger seien von der Mietpreisbremse nicht umfasst.
„Können Gemeinnützige weniger bauen, gehen die Mieten im privaten Bereich nach
oben“, warnt Tratter.

Bauflaute „beunruhigend“

Auch die neue Umwidmungsabgabe des Bundes, mit der 30 Prozent der
Umwidmungsgewinne bei
Grundstücksverkäufen abgeschöpft werden sollen, sei
für die Gemeinnützigen nicht
unbedingt förderlich. „Das
macht die Grundstücke nicht
billiger, ganz im Gegenteil“,
so Tratter.

Aktuell sei die Neue Heimat
„der Baumotor Tirols“. Denn
im gewerblichen Wohn-

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LLL

da

bausektor spiele sich wenig
bis gar nichts ab. Das sei „sehr
beunruhigend“, so Tratter:
„Wir können nämlich den Bedarf nicht abdecken und wären froh, wenn die Wohnbaubranche wieder anspringt.“

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Neue Heimat
Tirol ein Bauvolumen von
165,8 Millionen Euro (131
Millionen davon Neubau, der
Rest Sanierung), schrieb 22,4
Millionen Euro Jahresüberschuss und 16,9 Millionen
Euro Gewinn - die Differenz
davon floss in die Rücklagen.
Die Bilanzsumme übersprang
erstmals die Marke von 1,5
Milliarden Euro, aktuell verwaltet die NHT mit 172 Mitarbeitern insgesamt 44.306
Einheiten.

Im gewerblichen Wohnbau spiele sich in Tirol aktuell kaum etwas ab,

warnt die Neue Heimat Tirol.

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Foto: TT/Rita Falk