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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Barockoper ist jetzt!‘“, (Anzeige) Seite 17

Barockoper ist jetzt!

Eine Frau zwischen Opfer und Heldin, zwischen antikem Mythos und brennender Aktualität:
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik stellen mit einem außergewöhnlichen Doppelprogramm
die Figur der Ifigenia ins Zentrum —- und damit eine Geschichte, die zeitloser kaum sein könnte.

Wie in einer modernen Miniserie wird Ifigenias Leben in

a

zwei Teilen als Vorgeschichte
und Fortsetzung erzählt und
es entsteht ein faszinierender
Bogen zwischen zwei Opern,
die den Weg einer Frau zur
Selbstermächtigung nachzeichnen. Wer hält die Fäden
in der Hand? — Diese Leitfrage
der Festwochen 2025 könnte
nicht treffender sein. Denn
Ifigenia, zunächst den Mächtigen ihrer Zeit unterworfen,
nimmt ihr Schicksal selbst in
die Hand und wird zur Gestalterin ihrer eigenen Geschichte. In einer Zeit, in der Fragen
nach Selbstbestimmung gesellschaftlich so relevant sind
wie selten zuvor, erweist sich
dieser antike Stoff als überraschend modern.

Diese Brücke zwischen den
Zeiten erklärt Eva-Maria Sens,
Künstlerische Direktorin der
Festwochen, folgenderma-
ßen: „Gerade weil Barockoper
historisch so weit entfernt
scheint, bietet sie eine Bühne für neue Perspektiven, für
Gegenwartsdeutungen und
künstlerische Experimente.
Ihre Kraft liegt im Menschlichen und im Möglichkeitsraum, den sie eröffnet. Sie
erzählt uns manchmal mehr
über uns selbst, als wir erwarten würden.“

Besonders spannend wird
das Programm durch die Wiederentdeckung eines lange

Zwei Stunden

übersehenen Meisters: Tommaso Traetta, dessen Oper
„Ifigenia in Tauride“ von

Treten Sie ein und lassen Sie die Welt vor den Türen des Spanischen Saals.
Hier erwartet Sie reiner Klang.

Foto: Veronika Lercher

dem Traetta-Experten Christophe Rousset musikalisch
geleitet wird. Mit seinem En-

R

Maestro Rousset erweckt mit Les Talens Lyriques Traettas „Ifigenia in Tauride“ zum Leben.

semble Les Talens Lyriques
— Koryphäen der Alte-Musik-
Szene - verspricht diese Pro-

Foto: Eric Larrayadieu

duktion ein Erlebnis von au-
ßergewöhnlicher Qualität zu
werden.

Das Schlossfest am 15. August ist
ein buntes Spektakel mit Musik
und Spielen. Foto: Pissarek

Ambraser
Schlossfest

Gemeinsam mit dem
Schloss Ambras veranstalten die Festwochen seit
30 Jahren das Schlossfest. Auch dieses Jahr gibt
es am 15. August wieder
Gaukler*innen, Musik und
Märchen. Wie jedes Jahr
finden sich auf der IKB-
Spielwiese Spiel und Spaß
für die ganze Familie.

Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie unter
altemusik.at oder indem Sie den
QR-Code scannen.

Rückzug in die Welt der Musik

Kunst kann einen Rückzugsort für den Geist darstellen —
einen Moment der Ruhe, in
dem die Welt aus Klang und
Schönheit jene Zeit aussperrt,
die uns derzeit manchmal

zu überfordern droht. Die
Konzerte der Festwochen
bieten diese Möglichkeit des
Durchatmens mit erleuchteten Bühnen und melodischen
Klängen.

Aufrührende Zeiten gab es
häufig und an allen Orten.
Das Konzert „Im Verborgenen“ am 26.7. bringt Musik
auf die Bühne, wie sie vor
Jahrhunderten gespielt wur-

de, als sie verboten war und
nur im intimen Kreise erklang.

„The Queen’s Lover“ am
2.8. im Spanischen Saal
zeigt die Musiktraditionen
verschiedenster europäischer
Höfe im 17. Jhd. auf - ein
Konzert mit vielfältiger Musik von Holland bis Spanien,
von Italien bis England.

Den Beweis dafür, dass
auch Mächtige immer schon
kritisiert wurden, liefern die
Figuren von Shakespeare, die
am 15.8. bei „Shakespeare’s
Songbook“ musikalisch die
Bühne von St. Bartlmä betreten.

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Wie Natur uns aus dem Alltag aussteigen lässt, schafft
dies das Konzert „Harmonie“
am 18.8. in der Christuskirche, das Händels Naturverehrung in den Mittelpunkt
stellt. In seinen „Neun Deutsche Arien“ vertonte er Gedichte, die sich einzig um die
Schönheit der Natur drehen.

Festliche Energie, wie die
Festwochen sie in Innsbruck
verbreiten, aber auch Musik,
die zwischen Licht und Dunkelheit pendelt, gibt es bei
„Tag & Nacht“ am 24.8. im
Riesensaal der Hofburg.

Das Konzert „Salonmusik“ im Spanischen Saal am

28.8. nimmt mit in einen Berliner Salon des
17. Jahrhunderts: Die Akademie für Alte Musik Berlin und
die Sopranistin Jiayu Jin, die
auch bei der Barockoper:Jung
auf der Bühne stehen wird,
machen Erinnerungen an
vergangene Abende hörbar.

Natürlich gibt es auch Konzerte, in denen Kunst weniger zum Fluchtpunkt wird,
als vielmehr zum Widerstand aufruft, Fragen stellt
oder einfach Genuss verbreitet. Alle diese Formen sind
bei vielen weiteren Veranstaltungen der Festwochen
erfahrbar.