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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_18_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Kann nicht auf den Kuss der Muse warten“, Seite 12
„Kann nicht auf den
Kuss der Muse warten“
Bettina Filips alias „Spilif“ wird am Freitag auf der Bühne des Bridge
Beat Festivals stehen. Sie begeistert ihre Fans mit tiefsinnigen Texten.
Von Julia Brader
Innsbruck - „Rap und Hip-
Hop waren immer schon ein
großer Teil meiner Jugend.
Ich war mit meiner Freundesgruppe früher viel im
Z6. Blumentopf, Samy Deluxe, Eins Zwo - das war unser Sound“, erzählt eine sehr
entspannte Bettina Filips im
Gespräch. Sie wird am Freitag beim „Bridge Beat Festival“ in Innsbruck auftreten.
Nach dem Interview muss
sie gleich zum Toncheck. Ein
voller Terminkalender und
trotzdem die Ruhe selbst - ist
das die Coolness des Raps,
die da durchblinzelt?
Vielleicht. Vor allem ist es
aber eine Lebenseinstellung,
die Filips vor Langem verinnerlicht hat: „Ich denke, wenn
man negativ drauf ist oder gestresst, ändert das nichts an
der Situation“, sagt Filips. Sie
‚ Das Texteschreiben ist ein Handwerk. Man muss sich
hinsetzen und einfach
damit anfangen.“
Bettina Filips alias Spilif
(Musikerin)
sei lieber gut gelaunt und besonnen, als Optimistin gehe
es sich schließlich angenehmer durchs Leben. Dass sich
das auszahlt, zeigt ihr wachsender Erfolg.
„Alles rosig für mich“
Die aus Pfaffenhofen stammende 35-Jährige arbeitete früher als Fotografin und
machte nebenbei Musik. Das
habe sich heute umgekehrt:
„Mittlerweile ist die Fotografie zum Hobby geworden. Ich
befinde mich gerade in einer
Übergangsphase.“ Stolpersteine habe man ihr in der Musikbranche nicht in den Weg gelegt, sagt Filips. „Erfolgreich zu
sein, ist nie einfach. Aber die
Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, sind alle sehr
lieb zueinander. Ich hatte als
Frau in der Rapszene nie das
Gefühl, dass für mich andere
Spielregeln gälten. Alles rosig.“
Bettina Filips rappt als Spilif über Frauenfreundschaften und Selbstakzeptanz. Ihre Texte schreibt sie auf (Hoch-)Deutsch.
Unabdingbar für ihren
Brotjob sei eine strukturierte
und konsequente Arbeitsweise. „Wenn man Songwriting
betreibt, kann man nicht auf
den Kuss der Muse warten.
Es ist ein Handwerk und man
muss sich jeden Tag hinsetzen und schreiben. Egal, wie
motiviert man gerade ist.
Meistens kommt die Inspiration von allein, wenn man
einfach anfängt.“ Das Schreiben passiert alleine, zuhause
am Laptop. Im Studio kommt
dann noch die musikalische
Unterfütterung dazu.
Denn was den Rap im Allgemeinen und Spilifs Stil im
Besonderen ausmacht, das
Foto: Axel Springer
sind ganz klar (ihre) Texte. „Ich bin eine Dichterin“,
sagt Filips, „wenn man keine Musik zu meinen Texten
schreiben würde, wären es
Gedichte.“ Als Spilif sei Filips
weniger gesellschaftskritisch,
in ihren Texten gehe es um
persönliche Themen, welche
die 35-Jährige umtrieben —
vor allem um Liebe, zu sich
selbst und den Menschen, die
Filips umgeben.
Ein Hoch auf die Frauen
In ihrem neuen Album, das
erste erschien 2023 unter
dem Titel „irgendetwas das
du liebst“, geht es um die
Freundschaft zwischen Frau-
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en, das stärkende Band, das
sie als Frau nur mit anderen
Frauen haben könne, so Filips. Dabei liege dem Ganzen
durchaus keine feministische
Message zugrunde. Vielmehr
handle es sich um „eine Liebeserklärung an die Frauen in
meinem Leben“.
‚ Wir sind in Tirol
mit heimischen
MusikerInnen gesegnet.
Es gibt richtig coole
Bands.“
Bettina Filips alias Spilif
(Musikerin)
Leichter, was den Rap
angeht, und mächtiger im
Sound, so klingt das neue Album mit dem schönen Titel
„Elouise“. Bläsersets und ein
Chor sind mit von der Partie.
„Insgesamt sind wir funkier geworden und ich bin auf
jeden Fall gut gelaunt.“ Das
Gute-Laune-Album kommt
im Oktober heraus.
Bisher Unveröffentlichtes
Wer nicht so lange aufs neue
Album warten will, wird beim
Bridge Beat Festival mit ein
paar Vorab-Häppchen sowie
einem Doppelrelease zweier
komplett neuer Singles verköstigt. „Ich freue mich aufs
Publikum und auf das Lineup. Das ist wirklich cool“, so
Filips. Für sie seien Auftritte in der Heimatstadt immer
besonders. „Wir sind in Tirol
mit heimischen MusikerInnen gesegnet. Schön, dass sie
beim Bridge Beat Festival ein
ganzes Wochenende lang eine Bühne bekommen.“
Zur Person
Bettina Filips alias „Spilif“ (der
Nachname rückwärts) stammt aus
Pfaffenhofen und lebt in Innsbruck.
Heute Abend steht die 35-Jährige
um 18 Uhr beim
Bridge Beat Festival auf der Bühne,
am 1. November
in der Music Hall.
Foto: Springer