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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Tourismusfonds singt beim Song Contest mit vier Mio. mit“, Seite 4

18.7.2025

S

Der Song Contest in Basel war eine perfekte Show mit den Moderatorinnen Hazel Brugger und Sandra Studer. Gekostet hat er 60 Mio. Franken.

Foto: imago/Gow

Tourismusfonds singt beim
Song Contest mit vier Mio. mit

Innsbruck segnet Finanzierungspaket ab. Durchführung kostet 20 Mio. Euro.
Aus dem Tourismusförderungsfonds kommen maximal vier Millionen Euro.

Innsbruck - Die Bewerbung
der Landeshauptstadt Innsbruck für den 70. Eurovision
Song Contest (ESC) 2026 ist
finanziell auf Schiene. In einer geheimen Sitzung hat der
Innsbrucker Gemeinderat
gestern dem Finanzierungspaket zugestimmt. Nach wie
vor wird ein großes Geheimnis daraus gemacht und auf
die vom ORF verordnete Geheimhaltungsbedingung verwiesen. Obwohl die öffentliche Hand für die Kosten
aufkommt. Typisch österreichisch, heißt es dazu hinter
vorgehaltener Hand.

Innsbruck will Wien mit einem Host-City-Beitrag von
19,47 Millionen Euro ausstechen, der reale Finanzierungsaufwand soll sich bei
rund 17 Mio. Euro bewegen.
Der Rest sind Sachleistungen wie die Bereitstellung der
Olympiahalle für den Song
Contest. In Basel hat er heuer
60 Millionen Schweizer Franken gekostet.

Maximal vier Mio. Euro

Der Tourismus wird wohl
die Hälfte des Budgets beisteuern. Von Innsbruck Tourismus kommen rund sechs
Millionen Euro, vom Tourismusförderungsfonds vier
Mio. Euro. Das bestätigte am
Donnerstag Tourismuslandesrat Mario Gerber (ÖVP).

„Es ist zweifellos ein touristischer Event, genau für solche
Projekte gibt es ja den Fonds“,
erklärt Gerber.

Aufgebracht werden die
Mittel für den Fonds aus den
Pflichtbeiträgen und allfälligen Zuschüssen des Lan-

Foto: Rita Falk

‚ Es ist ein touristischer Event, dafür
ist der Fonds da. Der Beitrag wird aber auf vier
Mio. Euro begrenzt.“

LR Mario Gerber/ÖVP
(Tourismuslandesrat)

des. Gerber stellt jedoch klar,
dass die vier Millionen Euro
der maximale Beitrag für das
Song-Contest-Budget sind.
Die Abstimmung über die
Finanzierung des „Host-City-
Pakets“, den städtischen Anteil und die (Sach-)Leistungen
wurde erwartungsgemäß in
den nichtöffentlichen Teil der
Sitzung verlegt - was bei der
Opposition auf heftige Kritik

stieß: Rudi Federspiel (FPÖ)
nannte es „unverschämt, dass
hinter verschlossenen Türen
entschieden wird“. Schließlich werde hier „mit Millionen jongliert“. Aus Protest
ließ er sich bei der Abstimmung vertreten. Auch Andrea
Haselwanter-Schneider (Liste
Fritz) sprach sich strikt gegen
den Ausschluss der Öffentlichkeit aus, zumal ohnehin
keine Vertragsdetails besprochen würden. Sie kritisierte
„Hinterzimmerpolitik“ in Zeiten, in denen viele Bürger finanziell „nicht mehr aus und
ein wissen“.

Harsche Kritik der Opposition

Es gehe nicht um inhaltlich
gerechtfertigte Vertraulichkeit, sondern „um eine Strategie, die Opposition nicht
zu Wort kommen zu lassen“,
meinte Mesut Onay (ALi).
Bürgermeister Johannes
Anzengruber (JA) verwies
hingegen auf die Geheimhaltungsklausel des ORF, die er
als Bürgermeister für die Stadt
habe unterzeichnen müssen,
um überhaupt an die Ausschreibungsunterlagen zu
kommen. Diese Klausel sei
zum Schutz der Stadt - auch
vor Klagen - einzuhalten.
Letztlich stimmten nur die
Mandatare der Dreierkoalition für das ESC-Paket, die Opposition geschlossen dagegen.

Seite 3 von 11

Der ORF hat indessen bereits Verhandlungen mit Wien
und Innsbruck aufgenommen. Ein Lokalaugenschein
wurde in der Wiener Stadthalle und der Olympiaworld
durchgeführt. Innsbruck („Together on Top“) verspricht urbanes Flair bei alpiner Kulisse,
Weltoffenheit, kurze Fahrzeiten und internationale Eventkompetenz.

Foto: Rita Falk

‚ Es ist unverständlich, dass hinter
verschlossenen Türen
entschieden und mit
Millionen jongliert wird.“

GR Rudi Federspiel/FPÖ
(Gemeinderat)

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sieht zwei
sehr spannende und vielversprechende Bewerbungen
vorliegen. „Beide Städte bringen gute Rahmenbedingungen und spürbare Begeisterung mit.“ (pn, md)