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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_16_Presse_OCR
- S.11
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tirol.orf.at
„Doris Linser: Kampf um Frauenkörper in Tirol‘“, Seite online
16.7.2025
Doris Linser: Kampf um Frauenkörper in Tirol
Wer in Tirol an Widerstand denkt, denkt vor allem an Andreas Hofer und das Jahr
1809. Doch in den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich eine vielfältige
Protestkultur. Ab 1971 kämpfte eine Frau für die Selbstbestimmung über ihren Körper
und stellte sich so gegen einen umstrittenen Paragraphen.
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„Für Gott, Kaiser und Vaterland“ — mit diesem Motto konnte Doris Linser nie
viel anfangen. In den 1970er Jahren sollte die männlich dominierte
Gesellschaft in Tirol mit ihr ein Gegenbild bekommen. Als junge
Erwachsene startete die Innsbruckerin damals eine Aktion, die in die
Geschichte der regionalen Frauenbewegung eingehen sollte.
TV-Dokumentation:
Qaqeqen! Geschichten des Protests in Tirol,
Österreich Bild am Sonntag, 20. Juli, 18.25 Uhr, ORF 2
„Der Mann war ja damals das absolute Oberhaupt der Familie, die Frau und
die Kinder waren ihm untertan“, sagte Doris Linser gegenüber dem ORF
Tirol. Ehefrauen waren in vielen Bereichen völlig abhängig. Von der
Erlaubnis, arbeiten zu gehen bis zu Haushaltsbüchern, die sie führen
mussten. Diese Abhängigkeit passte Linser nicht ins Bild.
Feindbild Paragraph 144
Vor allem der Paragraph 144, das strenge Verbot des
Schwangerschaftsabbruchs in Österreich, war für sie Zeichen der
Unterdrückung der Frauen. Abtreibungen fanden Anfang der 1970er Jahre
nur im Geheimen statt. „Frauen, die es sich leisten konnten, sind ins
Ausland gegangen und ärmere Frauen mussten den Eingriff unter
schweren gesundheitlichen Gefahren durchführen“, schilderte Linser.
AEP, ORFDoris Linser damals bei ihrer Unterschriftenaktion (vorne dritte
von links) und über 50 Jahre später in der Innsbrucker Altstadt
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