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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Nur ein Saison-Airport für Skitouristen?“, Seite 2

Von Beate Troger

ntlarvend ist der eine Satz in der Pressemeldung des Flughafens Innsbruck,

ganz am Schluss. „Der Flughafenbetrieb ist von starker Saisonalität geprägt“,
steht da zu lesen. Diese Worte bringen das
ganze Bündel an Problemen rund um den
Tiroler Airport auf den Punkt.

Seit eineinhalb Jahren erfüllt der Flughafen vor allem eine Aufgabe: viele Wintertouristen in kurzer Zeit einzufliegen. Das belegen die Passagierzahlen. Von Jänner bis März

fertigt der Flughafen gut zwei Drittel des
gesamten Jahresaufkommens ab. Tendenz

MOTTITTETTILAT

Nur ein Saison-Airport für Skitouristen?

Anstatt der goldenen Ära der Luftfahrt vor 20 Jahren nachzutrauern, braucht der Flughafen Innsbruck eine
nachhaltige Ganzjahres-Strategie und einen ehrlichen Blick in die Zukunft. Denn die Zeiten haben sich geändert.

steigend. In der touristischen Hochsaison
donnert an Wochenenden ein Jet nach dem
anderen im Tiefflug über die Wohngebiete
im Westen der Stadt. Zigtausende Touristen
aus Großbritannien und den Niederlanden
fliegen ein, werden in die Seitentäler chauf-

fiert und reisen eine Woche später wieder ab.

Das lässt den Tourismusmotor im Land
brummen, keine Frage. Doch der Flughafen
muss sich fragen, ob das die nachhaltige
Strategie für die Zukunft ist. Derzeit fehlen
stabile Ganzjahres-Strecken. Abseits der
Skisaison scheint der Airport an Wochentagen im Dornröschenschlaf zu ruhen. Die
Frankfurt-Flüge sind gestrichen, in den

zwei täglichen Fliegern von und nach Wien
herrscht oft erschreckende Leere. Auch wenn
Tausende Tiroler im Sommer praktische
Flüge in die liebsten Urlaubsziele genießen,
in der Statistik sind sie nur eine Randnotiz.
Die Herausforderung: Gegen viele globale
Probleme kann der Tiroler Flughafen nicht
viel bewirken und ist selbst quasi Passagier.
Seit der Pandemie, in der Rezession und in
Zeiten des Klimawandels wurden Dienstreisen per Flugzeug radikal gestrichen. Die
Airlines musterten kleine Maschinen aus,
was viele regionale Strecken mit großen
Jets unprofitabel machte. Billig-Airlines wie
Ryanair fliegen um Innsbruck weiter einen

Bogen, um Kosten für Schulungen für den
Anflug inmitten der Berge zu sparen. Und

die Politik? Sie scheint den goldenen Zeiten,
als Tirol drei Fluggesellschaften beheimatete
und die Tyrolean die hochprofitable Cashcow
der AUA war, nachzutrauern. Findet keine
ehrliche Debatte statt, schrumpft der Flughafen zum reinen Saison-Airport
für Ski- und Apres-Ski-Gäste.

Lesen Sie dazu mehr
auf Seite 16

beate.troger@tt.com

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