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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_07_13_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Begrünung statt Bellaflora regt weiter auf“, Seite 10,11
Begrünung
Für eine neue Filiale beim Dez
fehlt die passende Widmung.
Die Eigentümer der anvisierten
Fläche widersprechen der Stadt.
Von Clemens Markart
Innsbruck — Seit dieser Woche ist endgültig
Schluss: Bellaflora hat seine Filiale im Gewerbegebiet Mühlau/Arzl nach 29
Jahren geschlossen. Das
Unternehmen begründet
diesen Schritt mit der Lage des Geschäfts, die langfristig ungünstig gewesen
sei. Interesse am Standort
Innsbruck bestehe allerdings weiterhin. Man suche alternative Flächen,
heißt es.
Wie berichtet, hätten
sowohl das Gartencenter
als auch das Dez Interesse daran, dass Bellaflora
künftig ans Areal des Einkaufszentrums in Amras
zieht. Die beiden Unternehmen haben dafür jene
rund 5500 Quadratmeter
im Blick, auf denen bis vor
einigen Jahren eine Gärtnerei ansässig war und wo
Im Sinne der
‚ effizienten Nutzung von Ressourcen
sollte eine Ansiedlung im Dez-Areal
ermöglicht werden.“
Heinz Menardi
(Eigentümervertreter)
sich bis vorerst Ende des
Jahres der Pumptrack des
Radvereins „Innsbrucker
Schwalben“ befindet.
Für den Umzug von
Bellaflora wäre die Umwidmung der anvisierten
Fläche von Freiland in
eine Gewerbefläche mit
der Sonderkategorie Einkaufszentrum notwendig.
Diese Umwidmung lehnt
die Innsbrucker Stadtregierung ab.
Die für Stadtplanung
zuständige Stadträtin Janine Bex (Grüne) argumentiert dieses Nein mit
dem Grünzug Pradl-Amras-Reichenau, der seit
den 1950ern als überge-
n a
konzept vorgesehen sei.
Die langfristige Sicherung
dieser Freilandflächen
habe Priorität. Auch Wirtschaftsstadträtin Marcella Lutz (Ja - Jetzt Innsbruck) spricht sich gegen
die Umwidmung aus, da
ein Stärken der Handelsflächen an den Stadträndern den Druck auf den
Handel in der Innenstadt
weiter erhöhe.
Die Eigentümer der
betroffenen Flächen im
Gewerbegebiet widersprechen allerdings der
Argumentation der Stadtregierung. Der Familie
Menardi gehört ein Großteil der Gründe rund um
das Dez - darunter jene
vom Dez gepachtete Fläche, auf der schon früher
eine Gärtnerei ansässig
war und wo nun Bellaflora Fuß fassen will.
Die Eigentümer argumentieren, dass die Stadt
auf Teilen der Freiflächen
des Grünzugs Pradl-Amras-Reichenau bereits
1969 den Hauptparkplatz
des Dez mit insgesamt 750
Stellplätzen unbefristet
und mit Bestandsschutz
bewilligt hat. Damit sei
der Zug seit Jahrzehnten
dauerhaft durchtrennt.
Auch die Amraser-See-
statt Bellaflora regt weiter auf
zur Hälfte der Stadt gehört, vor wenigen Jahren
selbst in den Norden des
Grünzugs eingegriffen.
Grünzug erst seit 2020?
Ein Gutachten von
Rechtsprofessor Karl We-
ber aus dem Jahr 2017,
das der TT vorliegt, wi-
Dass 51 Jahre nach
der Bewilligung des
Dez-Parkplatzes dort
ein Grünzug verordnet
wurde, bezeichnet das
Gutachten gar als „verfassungswidrig“. Die Eigentümerfamilie argumentiert deshalb damit,
dass der Grünzug seine
} Funktion als
derspricht außerdem der
Argumentation der Stadt,
der Grünzug sei bereits
seit rund 75 Jahren als
übergeordnetes Raum-
grünes Band im Gewerbegebiet durch all diese Eingriffe nicht erfülle.
„In Hinblick auf die
aan
or g verankert
Vielmehr war der Zug
bis mind 2002 im
Straße als Autobah
bringer unterbreche die
Freiflächen mehrfach.
Zudem habe die Stadt
Innsbruck mit einem
Bauprojekt der Neuen
Heimat Tirol (NHT), die _
Raumordnungskonzept
der Stadt nicht vorgesehen
undist erst mit dem neuen
Raumordnungskonzept
„ÖROKO 2.0“ im Jahr 2020
festgeschrieben worden.
£ g von Bellaflora sollte im Sinne der
effizienten Nutzung von
Ressourcen bei Bauvorhaben eine Ansiedelung
im Dez-Areal ermöglicht
werden“, erklärt Eigentümervertreter Heinz Menardi gegenüber der TT.
Die Stadt argumentiert das Nein zur Umwidmung mit dem Grünzug Pradi-A Reich
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