Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_06_6_Presse_OCR
- S.5
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
—. 55
v
/
o ‚
„Beziehungsstatus? Noch immer stabil“, Seite 3
“ A
Bekundeten weiter „Freude“ an der Zusammenarbeit, v.I.: Stadträtin Janine Bex, Vizebürgermeister Georg Willi, Bürgermeister Johannes Anzengruber, Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr und Stadträtin Mariella Lutz.
Foto: Rta Fal/Tt
Beziehungsstatus? Noch immer stabil
Ein Jahr nach der Präsentation ihres „Zukunftsvertrags“ zog die Innsbrucker Dreierkoalition gestern erstmals
Zwischenbilanz - und versprühte trotz mannigfacher Herausforderungen weiterhin demonstrativ Harmonie.
Von Michael Domanig
Innsbruck — Insgesamt 663
Punkte umfasst der Zukunftsvertrag, den die Innsbrucker Dreierkoalition aus
JA — Jetzt Innsbruck, Grünen
und SPÖ vor (fast) genau einem Jahr präsentierte. Nun
zog die Stadtführung erstmals
kollektiv Zwischenbilanz.
Demonstrativ lobten die
Koalitionäre in sämtlichen
Wortmeldungen die „Freude“
an der Zusammenarbeit und
das Koalitionsklima — in einem arbeitsreichen Jahr habe
man trotz brisanter Budgetlage schon viel bewegt. So
sind laut Dreierkoalition aktuell bereits mehr als die Hälfte (52%) der Maßnahmen im
Zukunftsvertrag „in Arbeit“,
weitere 18 Prozent in Vorbereitung. Ein Überblick.
> In Umsetzung: Die Neugestaltung des Bozner Platzes
liegt laut Stadträtin Mariella
Lutz (JA) „mehr als gut im
Zeitplan“, der südliche und
östliche Teil sind bereits gepflastert. Bis Spätherbst 2025
soll das P jekt fertig
Plätze, Straßen,
Parks, Verkehr
Was eine mögliche Rad- und
Fußwegunterführung unter
dem Hauptbahnhof angeht,
steht laut Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) ein
weiterer Gesprächstermin mit
ÖBB, Brenner-Basistunnel-
Gesellschaft und Land an.
Wohnen und
Raumordnung
> In Umsetzung: Mit neuer
W B" B 1ICHUMME,
neuer Vergabeplattform und
neuem Servicecenter werde
ein „Systemwechsel“ eingeleitet, vom Zuweisen zur Auswahl einer Wohnung, meint
Vizebürgermeister Georg Willi
(Grüne). Die Auflage des Örtlichen Raumordnungskonzepts
mit den —- umstrittenen — Vorbehaltsflächen für geförd
Wohnbau soll laut Stadträtin
Janine Bex (Grüne) bis spätestens Anfang 2026 im Gemeinderat beschlossen werden.
Bisherige Gespräche seien
„wertschätzend“ verlaufen.
Ar}
> Geplant: Die S
‚ Wir können als Koalition erhobenen
Hauptes Bilanz ziehen,
wir sind rasch in die
Umsetzung gekommen.“
Johannes Anzengruber
(Bürgermeister, JA)
der Innsbrucker Kommunalbetriebe sei die Wasserversorgung auf Jahrzehnte abgesichert, betont Bürgermeister
Anzengruber. Der Zubau der
Hauptfeuerwache Innsbruck
wird am 15. Juni eröffnet.
> Geplant: 2026 soll die auf-
will die Möglichkeiten der
„Leerstandsabgabe neu“ nützen, Wohnungsbesitzer über
das Modell „Sicheres Vermieten“ unterstützen und die
sein. Der „klimafit“ neu gestaltete und begrünte Lugger-
Platz im O-Dorf („COOLYMP"“)
wird am 24. Juni eröffnet. Auch
Olympi k und Beselepark
erhalten ein neues Gesicht.
> Geplant: 2026/27 sollen die
Neugestaltung des Verkehrsparks Wilten, der Bereich
„Kulturquartier“ (Rennweg/
Universitätsstraße) und die
„Tomaselli-Kreuzung“ in der
Rossau angegangen werden.
Leerstand ung angehen. „Housing First“-Modelle
für Menschen in prekärer Lage
sollen ebenso forciert werden
wie gemeinschaftliche Wohnformen (Campagne-Areal).
®
> Umgesetzt: Durch den
neuen Trinkwasserstollen
Versorgung,
Sicherheit, Naturrau
wendige Verbauung des
Höttinger Bachs — samt Talsperre und Retentionsbecken
— starten. Laut Anzengruber
‚ Der erste Zauber
ist noch nicht
verflogen. Wir haben
große Freude an der
Zusammenarbeit.“
Elisabeth Mayr .&
(Vizebürgermeisterin, SPÖ)
wurde der Kostenschlüssel
mit Wildbach- und Lawinenverbauung und Land inzwi-
schen ausverhandelt.
Kulturund
Sport
> In Umsetzung: Die Realisierung eines neuen Gedenk-
Am 3. Juni 2024 wurde der „Zukunftsvertrag“ erstmals vorgestellt. fow: Spmger
Seite 5 von 20
orts für den NS-Lagerkomplex
Reichenau hat beg! (ge-
pen - geht es laut Mayr nun in
die jefende Planung“. Der
plante Gesamtfertigstellung
bis spätestens Anfang 2027).
Im Sommer wird die erweiterte Kinderbibliothek innerhalb
der Stadtbibliothek eröffnet.
> Geplant: Diese Woche haben die Stadt Innsbruck und
ihre Partner vom ORF die —
streng geheim gehaltenen
— Unterlagen für eine Bewerbung als Song-Contest-Austragungsort erhalten. Es gehe
nun darum, die Checkliste
in Sachen Infrastruktur und
Auflagen gemeinsam zu prüfen, sagt Anzengruber. „Man
sollte sich nicht fürchten, ein
Angebot zu legen.“
Das größte Projekt im Bereich Sportstätten ist die neue
ASKÖ-Sportanlage in der
Reichenau. Insgesamt sollen knapp 26 Mio. Euro in die
Sportinfrastruktur fließen, der
Spatenstich steht bevor.
Bildung und
Kinderbetreuung $
> In Umsetzung. Der Campus Arzl mit Volksschule und
Kindergarten soll durch die
laufende Erweiterung und Sanierung (um ca. 13 Mio. Euro)
„klima- und ganztagsfit“ gemacht werden, wie Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr
(SPÖ) unterstreicht. Die Gesamtfertigstellung ist bis Ende
2026 geplant. Im Herbst 2026
soll an der Mittelschule Reichenau Tirols erste „Ballsport-
Akademie“ starten.
> Geplant: Beim „Haus der
Kinder” in Kranebitten — vier
statt zwei Kindergartengruppen, zwei neue Krippengrup-
neue „Kindergarten Daniel
Sailer“ im Saggen wird, als insgesamt 30. Innsbrucker Kindergarten, einen Schwerpunkt
auf Inklusion legen — und
als erste Kinderbetreuungseinrichtung multilingual
geführt werden.
Gesellschaft “
> In Umsetzung: Im Stadtmagistrat wird ein eigenes
Frauenreferat eingeführt. Bisher waren die Frauenagenden
Teil eines Referats, das auch
für Familien und Senioren/
Generationen zuständig war.
Innsbruck hat sich zudem
zur Ausarbeitung eines kommunalen Aktionsplans gegen
Rassismus verpflichtet, der
Strategien zur Förderung von
Chancengleichheit und Zusammenhalt beinhalten soll.
Und die Finanzen? Für Investitionen nimmt die Stadtführung Schulden auf, auch
die Gebühren wurden erhöht.
Zugleich achte man auf strenge Disziplin im Budgetvollzug,
versichert Anzengruber. Daher habe man ein „professionelles Projektmanagement“
eingeführt - samt Projektund Budgetcontrolling nach
einem Ampelsystem.
Die Rahmenbedindungen
sind denkbar schwierig: Vom
Bund kommen laut Anzengruber pro Jahr ca. 14 Mio. Euro
weniger als zuvor prognostiziert. Projekte wie das tirolweit
gültige Klimaticket um 19,60
Euro für Kinder und Jugendliche hat die Stadtregierung bereits „auf Pause“ gestellt.