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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_9_Presse_OCR
- S.9
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Kronenzeitung
„‚Wir alle zahlen die Preise für Sünden von gestern‘“, Seite 30, 31
„Wir alle zahlen die Preise für
80.000 Einfamilienhäuser mit jeweils 400 m* Grund oder Wohnungen für
190.000 neue Einwohner könnten auf bereits gewidmetem Bauland in Tirol
errichtet werden: Der Landtag diskutierte spannende Details zum Wohnen.
ausperren über 78 pri-
B vate Grundstücke sorg-
ten in den vergangenen
Wochen in Innsbruck für
viel Diskussionsstoff und
auch für viel Verunsicherung bei Eigentümern: FPO-
Chef Markus Abwerzger
brachte das heikle Thema
nun in den Landtag. Er höre
immer mehr klassenkämpferische Töne, „was aber kein
Wunder ist bei einem Kommunisten als Finanzminister“, Es handle sich bei den
Vorbehaltsflächen um Quasi-Enteignungen. „Ich hoffe,
dass der _Verfassungsgerichtshof diesem Spuk ein
Ende bereitet“, sagte Abwerzger. Das Vorhaben der
„linken Innsbrucker Stadtregierung“ sei _ eindeutig
ideologisch motiviert und
dem Zuzug aus Drittstaaten
geschuldet. „Die Volkszählung 2012 ergab 122.458
Einwohner in Innsbruck, davon 103.891 Osterreicher.
2024 sind es 132.000 Einwohner, davon 90.632 Osterreicher. Uns ist das offenbar als einzige Partei nicht
egal. Der Bevölkerungsaustausch ist mit Zahlen belegt.
Innsbruck hat keinen Wohnungs-, sondern einen Migrationsnotstand“, sagte Ab-
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LA Haslwanter hatte seine Not mit so mancher konträren
Meinung, aber auch FP-Chef Markus Abwerzger polarisierte.
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Bei Umwidmungen
verzehnfachen sich die
Werte. Die Gemeinschaft
hat den Wert geschaffen,
nicht der R
Eigentümer.
SPÖ-LA und BM Lienz,
Elisabeth Blanik (SPÖ).
oto: Christof Birbal
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Es gibt Eingriffe ins
Eigentum, nur müssen die
sozial verträglich sein.
® Gespräche mit
3 Eigentümern sind w
notwendig.
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Foto: Christof Birbaumer
Raumordnungs-LR LHStv.
Josef Geisler (ÖVP)
werzger. Die Debatte, die
viel Raum für Ideologie und
Emotionen, aber auch für
Fakten bot, war eröffnet.
Innsbruck ist mit seinem
Problem nicht allein, es gibt
148 Vorbehaltsgemeinden,
in denen der Wohndruck be-
sonders hoch ist, erläuterte
LHStv. Josef Geisler. Er befürworte Gespräche mit
Eigentümern, auch wenn
diese nicht immer einfach zu
führen seien. Dass diese erst
nach Verhängung der Bausperre gestartet wurden, be-
zeichnete Liste-Fritz-LA
Markus Sint als „Schönheitsfehler“. Nicht nur für
ihn sind die hohen Tiroler
Wohnpreise eine „Folge verfehlter Grund- und Bodenpolitik der OVP“. Auf 33
Millionen Quadratmetern
gewidmetem Bauland aus
vergangenen Jahrzehnten
könne man Wohnraum für
190.000 zusätzliche Tirolerinnen und Tiroler schaffen.
Der ehemalige OVP-
Stadtparteichef (2019-2023)
LA Christoph Appler berichtete, dass die Stadt Innsbruck seit 25 Jahren eine rigorose Vertragsraumordnung anwendet. Für 22% aller Wohnungen habe die
Stadt das _Vergaberecht.
2300 geförderte Wohnungen wurden zwischen 2012
und 2023 neu errichtet und
übergeben, weitere 1400 bis
1700 Einheiten seien bereits
bewilligt bzw. in Bau. „Das
jetzige Vorhaben in Innsbruck erachte ich für nicht
zielführend. Wir sprechen
hier von maximal 320 Wohnungen, die auf den Vorbehaltsflächen möglich sind.“
VP-LA Dominik Mainusch sagte, es gebe Wohnraum zur Genüge: „Wir bauen in Tirol jedes Jahr 6000
neue Wohnungen. Unser
Problem ist der Leerstand
von 100.000 Einheiten. Tiroler Wohnraum für Tiroler
Bürger, das ist unser Handlungsfeld.“ Philipp Neuner
Sünden von ges_te_rn“
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Die Bausperren über 78 Grundstücke von 26 Ei£fntümem in Innsbruck im Ausmaß von
rund 100.000 Quadratmetern waren gestern Thema einer emotionalen Landtagssitzung.
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