Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_1_Presse_OCR
- S.13
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Kronenzeitung
„‚Die Zeit ist reif, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen‘“, Seite 26+27
;
j
Der Saal im Landgasthof Bogner
in Absam war gut gefüllt. Die
Diskussion wurde gefilmt
Hubert S|ller Lukas
Krösslhuber, LR Mario Gerber,
Karin Seiler und Moderator
Günther Schimatzek (v. links)
-
Vielleicht sind wir im
Tourismus mittlerweile zu
leise geworden? Kann das
sein? Wir haben unseren
Stolz verlernt. Das muss
sich wieder ändern.
IR Mario Gerber (ÖVP)
Man muss über Jahre
hinweg dranbleiben, um
Airlines zu bekommen, die
den Flughafen Innsbruck
anfliegen. Dieses Business
ist knallhart geworden.
Karin Seiler, GF Tirol Werbung
„Die Zeit ist reif, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen“
Den direkten, offenen Austausch in Tourismusfragen mit der Bevölkerung
suchen LR Mario Gerber (ÖVP) und Tirol Werbung-GF Karin Seiler. Daher
touren sie durch die Bezirke, der Startschuss fiel am Dienstag in Absam.
eibebaum Tourismus:
Warum reißt die Kri-
tik am Motor nicht
ab?“ Unter diesem Motto
fand das erste „Tourismusforum on tour — das Dialogformat“ in Absam statt,
Wo drückt den Tirolerinnen und Tirolern der
Schuh? Was sind die Themen, die sie bewegen?
„Wir müssen über den
Tourismus diskutieren und
auch dunkle Seiten ansprechen“, sagte Tourismus-
LR Gerber und stellte fest:
„Die Zeit ist reif, dass wir
endlich wieder mehr
Selbstbewusstsein an den
Tag legen und mit stolzer
Brust aufklären, was wir im
Tourismus bereits alles
leisten. In Sachen Nachhaltigkeit etwa sind wir Vorreiter, Wir wissen, dass wir
bei der An- und Abreise
noch viel zu tun haben,
aber sobald sich der Gast
vor Ort befindet, sind wir
absolute Spitzenklasse.“
Da solche Fakten aber
nicht immer bei der Bevöl-
DATEN & FAKTEN
Die weiteren Termine sind:
©20. Mai, Gasthof Land-
er in Landeck. Thema:
„Freizeitqualität durch
Tourismus: Frust und Lust
mit neuen Attraktionen.“
©21. Mai, Bärenstadl Asslm€_ jema: „Neue Wege
"ourismus: von Coo|
tion bis Slow Travel.“
kerung ankommen, ortet er
„cin offensichtliches Defizit
bei der Kommunikation“,
Auch Seiler ließ zu Beginn
aufhorchen: „Wir haben
eine sehr hohe densquahtät. Da können wir nicht einfach die Schranken schlie-
Bßen und keinen Gast mehr
ins Land lassen. Wir müssen
die Probleme i i 1ö-
© 27. Mai, Sportresort Hohe Salve in Hopfgarten.
Thema: „Lebensraum Tirol:
Bei allen Terminen werden
LR Gerber und Seiler sowie
Experten dabei sein. Beginn ist je um 18.30 Uhr.
www.tirolwerbung.at
gleiche. Das Freizeitticket
gibt es zu diesem Preis
samt Angebot, wie wir es
haben, nirgendwo anders,
Und dass es dies überhaupt
so gibt, funktioniert nur
dank des Zusammenspiels
mit den Gästen — Stichwort
Refinanzierung.“
Themen, die von den vie-
sen — das funktioniert nur
miteinander.“ Das machte
sie an folgendem Beispiel
fest: „In Sachen Ticketpreise ziehen wir weltweit Ver-
len A den angesprochen wurden, waren etwa:
© „Overtourism“: Haben
wir hierzulande mittlerweile viel zu viele Gäste? Hubert Siller, Leiter MCI
$oto: Christof Birbaumer
Was bringt der Flughafen Innsbruck und sollen wir ihn
weiterhin erhalten? Auch darüber wurde rege debattiert.
Tourismus, legte nüchterne
Fakten auf den Tisch:
„Einen klassischen ‚Overtourism”, wie es ihn etwa in
Venedig gibt, sehen wir anhand unserer Studien in Tirol nicht. Aber wir haben
Spitzen wie zum Beispiel zu
den Hauptsaisonen, die
schon auch weh tun können.“ Seine Lösung: „Wir
müssen die Saisonen entzerren, den Gästen auch andere
Jahreszeiten schmackhaft
machen.“ Seiler ergänzte:
„Das Verhältnis zwischen
Tages- und Nächtigungsgast
stimmt in Tirol auf jeden
Fall noch.“ Und LR Gerber
betonte: „Tirol ist klar meilenweit von einem ‚Overtourism’ entfernt.“
T aus dem
Raum München fordernd
© Verkehr: „Beim Transit
hört sich der Spaß oft auf“,
war aus dem Publikum zu
hören. lukas Krösslhuber,
;F TVB Wilder Kaiser,
stimmte zu: „In unserer Re-
gion ist der Tourismus über
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die Jahrzehnte hinweg gewachsen, die Akzeptanz i
daher groß. Schwierig ist
aber die Situation um den
Hintersteiner See, zu dem
extrem viele Einheimische
und Touristen mit dem Auto
hinfahren, Wir steuern dagegen, haben Shuttlebusse
ins Leben gerufen — damit
sich der Individualverkehr
warten. „Die Autos zur Gänze von der Straße wegzubekommen, werden wir in Tirol aufgrund unserer Gegebenheiten nicht wirklich
schaffen, auch wenn wir uns
das noch so wünschen.“
„Hier sind jahrelunge
Verhandlungen nötig“
. Flughafen Innsbruck: Der
reduziert.“ H nd
für den Verkehr seien auch
die Tagestouristen vor allem
aus dem Münchner Raum.
Seiler wies darauf hin,
dass sich die Haltestellen in
T1rol fur Züge aus Wien
d „in den v
nen zehn Jahren verdoppell" haben, Dafür haben
wir hart “ Und
t des Airports war
ebenfalls Thema. „Dieses
Business ist knallhart geworden. Es ist schon lange
nicht mehr so, dass die Airlines einfach so Innsbruck
anfliegen. Hier sind jahrelange "crhandlungcn nötig,
die wir führen. Ohne etwa
mehrjährige Marketingkowürden wir das
Siller regle zum Nachdenken an: „Wir müssen die
Causa schon auch selbstkritisch betrachten. Wir haben
im Auto einen Besetzungsgrad von 1, 2. Das bedeutet,
dass wir im Grunde jeden
Weg alleine fahren. Dass wir
ein Problem haben, können
wir nur bedingt am Verkehr
der Nächtigungsgäste festmachen. So chrlich müssen
wir alle sein.“ Und: Was den
touristischen Verkehr betrifft, seien in Zukunft keine
großen Anderungen zu er-
gar nicht hinbekommen“,
sagte Seiler, „hinzu komml.
dass die Flüge zu uns immer
teurer sind, weil die Piloten
eine spezielle Ausbildung
für Innsbruck benötigen“.
Ein „klares Bekenntnis“ für
den Flughafen gab es von
LR Gerber, der auch Eigentümervertreter ist: „Wir
müssen alles dafür tun, dass
wir einen internationalen
Flughafen haben. Das ist
wichtig für die Unternehmer
sowie für die Bevölkerung.“
Jasmin Steiner