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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_04_3_Presse_OCR
- S.10
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Kurier
„Solarboom
Die IKB hat zuletzt die Fassade eines ihrer Gebäude mit Solarpaneelen verkleidet (hinten). Sie h
in Innsbruck: Strom für 15.000 Haushalte‘“, Seite 16
at aber auch die Netze im Blick
Pa
Solarboom in Innsbruck:
Strom für 15.000 Haushalte
Tirol. Netzstabilität ist auch für die IKB eine Herausforderung
VON CHRISTIAN WILLIM
Eine „sehr positive Bilanz“
beim Ausbau von Solaranlagen in Tirols Landeshauptstadt hat am Mittwoch Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber gezogen.
„Wir können 15.000 Haushalte mit Photovoltaik-Energie versorgen. Wir, das sind
zum einen die Stadt und die
Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) und zum anderen die Innsbrucker selbst.
Bereits 2.000 PV-Anlagen
Das Wachstum von PV-Flächen auf privaten und öffentlichen Dächern bzw. Fassaden
sei in den vergangenen Jahren exponentiell gewesen, so
Anzengruber. 2017 gab es im
Stadtgebiet 347 Solaranlagen, die 6.794 MW/h Strom
lieferten. Inzwischen kommen bereits 40.000 MW/h
aus rund 2.000 Anlagen.
„Mehr als die Hälfte davon ist in den vergangenen
zwei Jahren entstanden“,
bringt Roland Tiwald, IKB-
Geschäftsbereichsleiter für
das Stromnetz, den PV-Boom
auf den Punkt. W
Der findet in ganz Osterreich und Europa statt. Die erfreuliche Entwicklung mit
Hinblick auf die Energiewende bringt aber auch Probleme
mit sich: „Die größte Heraus-
„Dass Strom wieder
retour ins Netz
kommt, ist beim Bau
nicht vorgesehen
gewesen“
Roland Tiwald
IKB-Bereichsleiter Stromnetz
forderung ist die Netzstabilität“, erklärt Tiwald. Die größte Menge an Solarstrom wird
im Sommer um die Mittagszeit produziert, wo er aber
nicht in diesem Ausmaß benötigt wird.
Dazu kommt, dass es
beim Bau der Energieinfrastruktur nicht vorgesehen
war, „dass Strom wieder
retour ins Netz kommt“, beschreibt Tiwald ein weiteres
Problem. „Es ist so, als müsste man alle Landesstraßen
von Einbahn auf Gegenverkehr umrüsten“, hatte Thomas Rieder, Geschäftsführer
der Landesnetzgesellschaft
Tinetz, im Vorjahr die Notwendigkeit für einen großen
Umbau beschrieben.
Damit es zwischenzeitlich
nicht nur zu Überlastungen
kommt, hatte Energielandesrat Josef Geisler (ÖVP) sogar
an die Tiroler appelliert, „dass
sie mehr auf Eigenversorgung
gehen und nicht zu viel ausbauen sollten.“
Auch IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller
rät, dass man „nicht einfach
das Dach vollpflastert, sondern schaut, was ist mein
Verbrauch.“ Anzengruber
stellt aber klar: „Wir machen
keinen Appell, einen Stopp
zu machen.“ Der PV-Ausbau
soll also in Innsbruck weiter
vorangetrieben werden.
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„Wir haben lokal ein sehr
starkes Netz“, versichert
Tiwald. Bei nur 20 der rund
2.000 PV-Anlagen in der
Stadt konnte laut IKB die volle
Einspeiseleistung erst nach
einer Verstärkung des Netzes
ermöglicht werden. Es gelte
aber zu schauen, „wie wir die
Energie von den Tages- in die
Nachstunden bekommen“, so
der Bürgermeister.
Vom Ausbau profitieren
Die IKB investiert nun in
einen großen Batteriespeicher. Der diene vorerst aber
laut Müller in erster Linie dazu, „zu lernen, wie man mit
solchen Anlagen umgeht.“
Die IKB hat indes bereits weitere PV-Anlagen in der Pipeline. Mit sogenannten „Sonnenkraft-Paketen“ bietet sie
Kunden die Möglichkeit, sich
am Ausbau zu beteiligen und
davon zu profitieren. Wer
ein Paket um 300 Euro bezieht, bekommt über fünf
Jahre hinweg 350 Euro als
Stromgutschrift retour.
WILLIM CHRISTIAN