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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_04_19_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Kulturprotest und neue Flächen“, Seite 24
Kulturprotest und neue Flächen
Innsbrucks freie Szene lädt heute zur Kundgebung „gegen das Kultursterben“. Laut Stadt
sind neue Flächen „in der Pipeline“, am alten Deponieareal steigt im Juli großes Festival.
Innsbruck —- Ausgelaufene
Prekariate bzw. Mietverträge
bei Veranstaltungs- und Kreativorten wie der Jungen Talstation oder der BALE, diverse
Clubs, die schließen mussten,
Fragezeichen allerorten: Der
Raumbedarf besonders für die
freie Kulturszene ist in Innsbruck akut, die Lage prekär.
Am heutigen Samstag lädt
das Bündnis „Tag der Kulturarbeit“ zu einer großen
„Kundgebung gegen das Kultursterben in Innsbruck“ — ab
17 Uhr bei der ehemaligen Talstation der Hungerburgbahn.
‚ , Wir haben den
Dialog mit der Kul-
turbranche intensiviert,
um Lösungen zu finden.“
Johannes Anzengruber
(Innsbrucker Bürgermeister)
Die freie Szene pocht auf die
Umsetzung der Ankündigungen aus dem Zukunftsvertrag
der Stadtführung und der
„Kulturstrategie 2030“ — und
setzt einen ganzen Monat lang
Protestaktionen.
Wohl nicht zufällig meldete
sich die Stadtregierung gestern per Aussendung zu Wort,
um auf anhaltende Bemühungen punkto Kulturräume
zu verweisen: Bürgermeister
Johannes Anzengruber (JA)
Bei der Jungen Talstation kommt es heute zu Protesten der freien Kulturszene. Mit der (zuletzt als Driving Range
genutzten) ehemaligen Deponie in der Rossau tut sich ein neues Open-Air-Areal auf.
betont, dass die Stadt „den
Dialog mit der Kulturbranche
intensiviert“ und die Weichen
für die Schaffung neuer Nutzungsflächen gestellt habe.
Konkret steht mit der alten
Deponie oberhalb des Baggersees (zuletzt als Driving Range
genützt) ein neues, 40.000 m?
großes Areal zur Verfügung —
das diesen Sommer mit dem
dreitägigen „Gabonsa“-Festival seine Festivaltauglichkeit
unter Beweis stellen soll: Das
neue Format, vom Bonanza
Kollektiv und den VeranstalterInnen der „Gans Anders“-
Reihe gemeinsam ausgerichtet, findet von 4. bis 6. Juli statt
und verspricht eine Symbiose
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Fotos: David Peric, Sebastian Madiener
aus elektronischer Musik,
Kunst und Performance.
Bei einem Pressetermin am
22. April wollen Anzengruber
und Kulturstadtrat Georg Willi
(Grüne) gemeinsam mit Kulturmanagern und Veranstaltern einen Überblick zu neuen
Flächen für Kulturschaffende
geben. „Es sind Lösungen in
der Pipeline, die alte Deponie
ist nur eine davon“, so Willi.
Veranstalter Johannes Steinkopff vom Bonanza Kollektiv
freut sich, „dass wir, nach der
fast schon aufgegebenen Suche nach einer Festivalfläche,
das Gelände in der Rossau von
der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen“.
‚ Diese neue Out-
doorfläche ist
zumindest eine gute
Sommer-Location. Aber
der Platzbedarf ist anhaltend hoch.“
David Prieth
(Geschäftsführer p.m.k)
David Prieth, Geschäftsführer der p.m.k., bestätigt den
intensiven Austausch mit der
Stadtführung. Die neue Outdoor-Fläche in der Rossau „ist
zumindest eine gute Sommer-
Location“, wird er in der Aussendung zitiert. Aber der Platzbedarf, gerade für Events und
Konzerte, sei „anhaltend hoch
und noch ungedeckt“.
Auch im Gemeinderat wird
die brisante Situation der
(Sub-)Kultur in Innsbruck
kommende Woche wohl heiß
diskutiert: Die Alternative
Liste Innsbruck gibt genau
dieses Thema für die Aktuelle
Stunde am 24. April vor. (md)