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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Der Stadtspaziergang“, Seite 21

Der Stadtspaziergang

Dienstleister und Betriebe aus )hrem Stadtteil stellen sich vor

In memoriam
Hans Brenner

Der kleine Stadtteil Mariahilf-
St. Nikolaus hat auch eine
echte Schauspiel-Legende
hervorgebracht. Der Hans-
Brenner-Platz nahe seines
Geburtshauses erinnert an
das 1998 verstorbene Ausnahmetalent.

Den meisten Tirolerinnen
und Tirolern (ab einem gewissen Alter) ist Hans Brenner von seinen zahlreichen

Für „Todesspiel” erhielt Hans Brenner 1997 den Fernsehpreis „Telestar” aus den Händen von Roger

Moore. Foto: ABU/Nosko

Rollen in diversen TV-Serien
bekannt. Der „Brennerhansl“
feierte große Erfolge mit den
„Münchner Geschichten“
und „Die Hausmeisterin“,
aber auch mit Auftritten in
Krimis wie „Der Alte“, „Tatort“, „Derrick“ und „Ein Fall
für zwei“. Der charismatische und ungemein temperamentvolle Darsteller war
aber besonders auch auf
der Theaterbühne zuhause.
Brenner war u.a. in Bregenz,
Heidelberg, Göttingen, Berlin, Zürich und München
engagiert - und avancierte
zum Bühnenstar im ganzen
deutschsprachigen Raum.
Er war auch Mitinitiator der
Tiroler Volksschauspiele in
Telfs, wo es zu seinen Ehren
den „Hans-Brenner-Weg“
gibt. Für die Verkörperung
des ermordeten Hanns Martin Schleyer im RAF-Doku-
Drama „Todesspiel“ erhielt
er 1997 viel Anerkennung,
bevor er bereits ein Jahr später 59-jährig einem Krebsleiden erlag. Drei Beziehungen
Brenners entstammen 5 Kinder. Moritz Bleibtreu ist dabei
wohl der klingendste Name.

Der Stadtspaziergang

10. April 2025 — Mariahilf-St. Nikolaus

Heri
Schlüsselverlag }. $. Moser Cı

ausgeber
mbH; Sonderpublikationen, Leitung: Frank Tschoner;

Verkauf: verkauf@tt.com

Anschrift für alle:
Brunecker Straße

6020 Innsbruck,
3, Postfach 578,

Telefon 050403 - 1543.

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Inhaber Robert Engelmann sortieı



rt sorgfältig die Neuankünfte in seinem Plattenladen in Mariahilf-St. Nikolaus.

Foto: Martin Lugger

Mariahilf-St. Nikolaus: „Ein
familiäres Miteinander”

Der kleinste Stadtteil beheimatet eine Reihe charmanter Läden abseits von
Stangenware und Massengeschmack. Bei „NABU“ sind Vinyl-Fans zuhause.

Von Martin Lugger

„Es ist ein kleiner, aber ein
total netter Stadtteil“, sagt
Robert Engelmann. „Hier
gibt es eine tolle, bunte Mischung aus Läden und Lokalen, und jeder kommt mit
jedem gut aus. Sei es der türkische Frisör drüben oder
meine Nachbarin, der Vintage Store ‚die Diele‘ — da ist
ein cooles, familiäres Miteinander.“ Engelmann betreibt
seit acht Jahren seinen Plattenladen „NABU records“ an
der Innstraße. Dass die 10-
kalen Shops nicht mitten in
der Innenstadt liegen, sieht
er nicht als Nachteil. „Wenn
man etwas Besonderes kaufen will, gibt es das eben nur
hier. Und die Leute machen
sich dafür gerne auf den Weg

nach St. Nikolaus.“ Natürlich
spielen auch die Kosten eine
Rolle. „Wenn ich das gleiche Geschäft auf der anderen
Innseite aufmache, zahle ich
das Vier- bis Fünffache.“

Vinyl aus der ganzen Welt

Engelmann sammelt Platten seit seiner frühen Jugend.
Die Welt und ihre besten
Surf-Spots bereisen, die 10-
kale Musik aufsaugen und
kofferweise Vinyls mit nach
Hause nehmen — das war in
der Zeit vor seinen Kindern
viele Jahre lang seine Leidenschaft. „Viele haben mit
dem Aufkommen der CD
ihre Schallplatten entsorgt.
Diesen Fehler habe ich nicht
gemacht.“ Stattdessen hat er
immer Sammlungen nach
Vinyl-Schätzen durchfors-

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tet, wenn sie andere weggeben haben. Die langjährige
Erfahrung und das Wissen
um die unzähligen schwarzen Scheiben, die durch Engelmanns Hände gegangen
sind, machen sich bezahlt.
„Man muss sich auskennen,
sonst funktioniert So ein Geschäft nicht.“ Der Großteil
des Bestands sind gebrauchte Original-Vinyls. „Neuauflagen haben oft nicht den
Sound des Originals.“ Und
im Bereich der Reissues brauche man preislich mit großen Handelsketten nicht
konkurrieren. Neben der
Laufkundschaft ist auch der
Online-Handel über die Plattform „discogs“ ein wichtiges
Standbein. Kunden aus China und Japan sind begeisterte
Abnehmer von Raritäten.

Dass Schallplatten ein Revival erlebt haben, wundert Engelmann keineswegs. „Vinyl
war nie ganz weg und wird
auch nie verschwinden.“
Es sei einfach die beste Art,
Musik zu hören. „Der warme Klang ist unvergleichlich.
Und ich glaube, dass in unserer schnelllebigen Zeit das
Bedürfnis gewachsen ist, sich
bewusst hinzusetzen und ein
Album zu genießen.“

Engelmann betreibt den
Shop neben seinem Beruf
als Tennislehrer. Und auch
wenn das Geschäft sehr
gut läuft: Den Laden gibt es
ebenso wenig des Geldes wegen wie das hauseigene, kleine Plattenlabel. Hier stecken
nicht nur Tonnen an Vinyl,
sondern auch literweise Herzblut drin.