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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Vorwürfe gegen Innsbrucker Heim füllen 180 Seiten“, Seite 19

Vorwürfe gegen Innsbrucker Heim füllen 180 Seiten

Die ÖH hat Beschwerden über das in die Kritik geratene Internationale Studentenhaus gesammelt. Dem Aufsichtsrat liegen diese noch nicht vor.

Von Benedikt Mair

Innsbruck — Die Liste an Dingen, die im Internationalen Studentenhaus in Innsbruck falsch laufen sollen, ist
lang. Sie reicht von angeblich
schlechtem Internet oder maroder Infrastruktur bis hin zu
einer mutmaßlich diktatorischen Organisationsstruktur
samt Eingriffen in die Privatsphäre. Und sie füllt inzwischen 180 Seiten. In diesem
Umfang liegen der Österreichischen Hochschülerschaft
(ÖH) Beschwerden sowie Erfahrungsberichte über die
„in’s“ getaufte Einrichtung
vor. Dem Aufsichtsrat sind
diese allerdings noch nicht
übermittelt worden.

Das Heim, in dem aktuell
mehr als 700 junge Erwachsene leben, gerät schon seit

einigen Jahren immer wieder
in die Kritik. Die derzeitige
Debatte wurde auch durch
die in der TT veröffentlichten
Erzählungen von ehemaligen sowie aktuellen Bewoh-

Bewohner der Einrich!

B tung prangerten un
Überwachung und marode Infrastruktur an.

nerinnen und Bewohnern
losgetreten. Sie alle zeichneten bhängig i

der dasselbe Bild, schilderten
wortwörtlich ein „Klima der
Angst“ und Zustände „wie

+
ter anderem Bespitzelung,

Fota: Söhm

im Gefängnis“, was der Unterkunft den Schmähnamen
„Studentenhäfn“ eingebracht
hat. Die Leiterin wies die Anschuldigungen zurück.
Vergangene Woche beschäftigte das Thema auch
den Aufsichtsrat des „in’s“,
der unter anderem von Land
Tirol, Stadt Innsbruck und
anderen Gesellschaftern beschickt wird. „Wir nehmen
die Vorwürfe ernst“, sagt Aufsichtsrätin Lisa Peer, „und
werden uns die Situation natürlich auch weiter anschauen.“ Darüber hinaus seien keine Schritte geplant. Es habe

Archivioter Falk

‚ Wir nehmen die
Vorwürfe ernst
und werden uns die
Situation natürlich auch
weiter anschauen.“

Lisa Peer

Gespräche mit der gewähl

Vertretung der Heimbewohnerinnen und -bewohner gegeben, welche das Leben im
Studentenhaus „völlig anders
beschrieben und einen guten
Eindruck vermittelt haben“.

Seite 5 von 13

Dass der Hochschülerschaft
rund 180 Seiten an Beschwerden vorliegen, sei ihr neu, erklärt Peer. „Wir haben die nie
zu Gesicht bekommen.“

Die darin vorhandenen
Erfahrungsberichte seien
quasi gleichlautend und „fast
durchgehend negativ“, sagt
Daniel Seifert, ÖH-Referent
für Heime und Wohnen. Studierende würden übereinstimmend massive Eingriffe in
ihre Privatsphäre, ungerechtfertigte Gebühren und einbehaltene Kautionen sowie
einen teils respektlosen Umgang seitens der Heimverwaltung beklagen. „Alle Vorwürfe
sind belegbar. Sie liegen uns
schwarz auf weiß vor. Anliegen wurden und werden nach
wie vor nicht ernst genommen“, kritisiert er. Die ÖH
plane jedenfalls, in der Causa
weiter Gespräche zu führen.
„Auch mit den Gesellschaftern“, sagt Seifert. „Wir wollen
und werden hier ganz sicher
nicht nachlassen.“