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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_29_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Viele Baustellen am Innsbrucker Wohnungsmarkt“, (Leserbriefe) Seite
13
29.3.2025
Viele Baustellen am
Innsbrucker Wohnungsmarkt
Thema: Artikel „Höchste Eisenbahn“ zum Umbau des Innsbrucker Hauptbahnhofs, 22.3.,
„Langer Weg zu Vorbehaltsflächen“, 27.3.
ije Ausweisung der Vorbe-
haltsflächen und die damit verbundene Bausperre ist
ein sehr großer Eingriff in die
Privat- und Eigentumsrechte
von uns Bürgern Innsbrucks,
auch wenn wir nicht alle betroffen sind.
Vor mehr als zwanzig Jahren
hat es einen viel beachteten
Planungswettbewerb zur Verbauung des Frachtenbahnhofs
gegeben. Die Stadt Innsbruck
und die ÖBB konnten sich
dann doch nicht einigen.
Auf einer der schönsten und
zentralsten Flächen für Wohnen in Innsbruck entsteht
jetzt ein Interventions- und
Instandhaltungszentrum für
den BBT, und man schafft es
wahrscheinlich auch nicht,
sich auf einen Fuß- und Radtunnel zwischen Pradl und der
Innenstadt zu einigen.
Dieser Tunnel ist ein Kernstück des regionalen und
überregionalen Radwegenetzes. Inzwischen muss man
weiterhin fürchten, vor dem
Sillpark totgefahren zu werden. Wir Bürger Innsbrucks
müssen schon viel aushalten,
auch wenn wir nicht alle betroffen sind.
Wolfgang Klabacher
6020 Innsbruck
I n Innsbruck sollen Grundstücke über 2500m? zur
Hälfte für sozialen Wohnbau
gewidmet werden. Ziel: Spekulation bekämpfen. Der Weg:
Bausperre, neue Bebauung,
jahrelange Verfahren - und
enormer Energie- und CO-
Verbrauch durch die Bauwirtschaft. Dabei wäre eine
schnelle, klimafreundliche
und gerechte Lösung längst
möglich: In Innsbruck stehen
fast 30% der Neubauwohnungen leer — aus spekulativen Gründen. Die bestehende
Leerstandsabgabe von 1000 €
jährlich wirkt nicht. Würde
man diese auf marktgerechte
5000 € anheben, wären binnen weniger Wochen Hunderte Wohnungen sofort verfügbar - ganz ohne Neubau.
Auch die aktuelle Regelung
zum Freizeitwohnsitz gehört
überarbeitet. Menschen, die in
Innsbruck arbeiten — als Handelsreisende, Führungskräfte
oder Universitätsdozenten-,
dürfen hier wohnen. Aber so-
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bald sie Besuch von ihrer Familie bekommen, riskieren
sie ein Verfahren wegen eines
„verbotenen Freizeitwohnsitzes“. Ich selbst habe viele
Jahre mit großer Freude an
der Medizinischen Universität
Innsbruck unterrichtet, dort
die erste Telemedizin-Vorlesung Österreichs und Europas
eingeführt. Nun musste ich
meinen Lehrauftrag ruhend
legen - wegen genau dieser
Regelung. Das stimmt traurig.
Solche Maßnahmen führen zu
einem massiven Vertrauensverlust in die Politik und sind
in ihrer Art beispiellos. Innsbruck hat bessere Lösungen
verdient - und sie wären sofort
umsetzbar.
Priv.-Doz. Dr. Christof Pabinger
Lehrender Medizinische
Universität Innsbruck