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Jahr: 2025

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- S.11

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ÖGZ

„Bildungsausschuss in Graz“, Seite 46

Fachausschüsse

Bildungsausschuss ın Graz

Die 21. Sitzung des Fachausschusses für Bildung fand
am 3. und 4. Oktober 2024 in Graz statt.

uf Einladung von Günter Fürn-
A tratt, Abteilungsleiter für Bildung

und Integration in Graz, und
unter der Leitung von Ausschuss-Vorsitzendem Werner Leithmayer kamen
Vertreter:innen aus verschiedenen Städten zusammen, um über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im
Bildungsbereich zu diskutieren.
Ein zentrales Thema war die Evaluierung
der Vergabepraxis des sonderpädagogischen Förderbedarfs (SPF) in Österreich.
Barbara Gasteiger-Klicpera von der Universität Graz präsentierte eine Studie, die
aufzeigt, dass die SPF-Vergabe zwischen
den Bundesländern stark variiert. Sie betonte die Notwendigkeit für mehr Ressourcen, verstärkte Zusammenarbeit zwischen
den beteiligten Stellen, für einen Paradigmenwechsel in der Unterrichtsgestaltung,
damit alle Kinder teilnehmen können und
auf ihrem Lernniveau gefördert werden,
und übte Kritik an der Diagnostik.

Von Autismus-Spektrum

bis Digitalisierung

Die Teilnehmer:innen diskutierten auch
über die Integration von Kindern im
Autismus-Spektrum in Krippen und
Kindergärten. Krista Steinbäcker-Vallant
vom Libelle Autismus Zentrum gab einen
umfassenden Überblick zum Thema
Autismus-Spektrum-Störungen (ASS),
von der Prävalenz über Diagnosekriterien
bis hin zu Verhaltensweisen. Anhand
zahlreicher Beispiele aus der Praxis zeigte
sie, wie sich autistische Verhaltensweisen
erkennen und verstehen lassen und
nannte mögliche Hilfen, um ASS zu
fördern und Hindernisse im Alltag
leichter überwinden zu können.

Ein weiteres Thema war die Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschafts-

Lisa Hammer, Österreichischer Städtebund

Die Teilnehmenden des Bildungsausschusses genossen
zwei Tage intensiven Gedankenaustausch und Vernetzung.

verpflegung. Ingrid Neuner vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit,
Pflege und Konsumentenschutz und
Christian Seiringer, Leiter der Lebensmittelaufsicht Wien, informierten über
die neue Verordnung, die mehr Transparenz und Rechtssicherheit schaffen soll.
Die Teilnehmer:innen äußerten jedoch
Bedenken hinsichtlich des bürokratischen
Aufwands und der praktischen Umsetzung in Gemeinschaftsküchen in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen.
Die Stadt Graz präsentierte innovative,
digitale Ansätze wie das DADEX-System
(Digital Austria Data Exchange) zur Vereinfachung administrativer Prozesse. Die
zentrale Datenschnittstelle bringt der
Stadtverwaltung (z. B. bei der Berechnung der Kindergarten-Beitragsförderung) eine deutliche Effizienzsteigerung.
Nach der Sitzung wurde die neue Volksschule Reininghaus besucht, die mit
ihrem innovativen Raumkonzept mit
einem Clustersystem neue Wege in der
Pädagogik geht. Die Volksschule wurde
im Herbst 2024 eröffnet und zählt mit
ihren 20 Klassen zu einer der größten in
der Steiermark.

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Talentepool und
Kindersozialarbeit

Am zweiten Tag lag besonderes Augenmerk auf dem Talentepool Graz, einem
Personalentwicklungsprozess für potenzielle Leitungskräfte in Kinderbildungsund Betreuungseinrichtungen. Andrea
Csaszar stellte das Projekt vor, das bereits
erste Erfolge vorweisen kann: Sechs
Leitungspositionen konnten besetzt
werden. Das Projekt entstand aus der
Notwendigkeit heraus, Leitungsstellen
nachzubesetzen.

Anschließend wurde ein Pilotprojekt zur
Kindersozialarbeit in Graz vorgestellt.
Dabei werden Sozialarbeiter:innen in
Kinderbetreuungseinrichtungen eingesetzt, um Pädagog:innen zu entlasten und
bei der Elternarbeit zu unterstützen. In
den Städten Salzburg und Linz gibt es
Kindersozialarbeit bereits.

Als letzter Tagesordnungspunkt stand
der Austausch der Städte am Programm.
Diskutiert wurde u. a. über Freizeitpädagogik, Schulassistenz und Zukunftsfonds.
Die nächste Sitzung des Fachausschusses
ist für den 7. und 8. Mai 2025 in Linz
geplant.

© Foto: Stadt Graz/Foto Fischer