Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_19_Presse_OCR
- S.49
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
20er
„Ist da noch was frei?“, Seite 36+37
Ist da noch was freı1?
Mit viel Engagement gelingt es Kulturschaffenden in Innsbruck immer wieder, Leerstände
in Zentren für Kreativität und Gemeinschaft zu verwandeln. Bis es heißt:
Ausziehen, bitte. Auch der Kulturbauernhof Pembau bangt um seine Zukunft.
Text: ROBERT SCHEITZENEDER Fotos: MAX SCHORCH
unst- und Kulturschaffende sowie en-
K gagierte Vereine kämpfen darum, in
Innsbruck Räume zu schaffen und zu
erhalten, die kulturelle Vielfalt ermöglichen.
Jüngstes Beispiel dafür ist der leere Bauernhof
Pembau am Viller Berg, der aktuell als Kulturbauernhof für Veranstaltungen genutzt wird. Ereilt dem Projekt ein ähnliches Schicksal wie der
Bale oder der Jungen Talstation? Und was bleibt
von der alpin-urbanen Identität Innsbrucks,
wenn die urbanen Anteile verschwinden?
Wo Hoffnung und Realität kollidieren.
Die Vision von „Frühschicht — Verein für kulturelle Vereinigung“, der einen Teil des Gründstücks, auf dem der Bauernhof Pembau steht, gepachtet hat und kulturell bespielt, ist, einen Ort zu
schaffen, der Gemeinschaft und Kreativität fördert. Keine schicke Event-Location, sondern einen lebendigen Raum, der der Stadt etwas zurückgibt. Trotz breiter Unterstützung — der Verein
zählt rund 100 Mitglieder —, des Engagements,
der in das Projekt geflossen ist, und eines soliden
Konzeptes samt EU-Fördergeldern ist die Zukunft des Kulturbauernhofs in der Schwebe.
Denn, wo Raummangel herrscht, sind derartige
Grundstücke begehrt. So soll es Interessentinnen
und Interessenten gegeben haben, die dort die Errichtung eine Tierklinik in Erwägung gezogen
haben. Doch diese Pläne, über die im Jänner noch
berichtet wurde, sind bereits vom Tisch, wie die
Stadt Innsbruck auf Nachfrage bestätigte. „Das
Projekt Tierklinik wurde zurückgezogen. Was mit
dem Grundstück passiert, ist Sache des Privatei-
„gentümers“, erklärte Bürgermeister Johannes
Anzengruber (JA). Gleichzeitig ist die Stadt aber
für die Umwidmung der Fläche verantwortlich
und entscheidet damit indirekt, wie cs mit dem
Pembau weitergehen kann.
Diese Unsicherheit ist ein wiederkehrendes Problem, wie Bastian Gashi, Mitbegründer des Vereins
Frühschicht, im Gespräch mit dem 20er betont:
„Es ist frustrierend, immer wieder gegen Windmühlen kämpfen zu müssen. Wir haben ein
schlüssiges Konzept, die Unterstützung vieler
Menschen, aber die Stadt scheint andere Prioritäten zu setzen.“ Gashi beschreibt den Pembau als
mehr als nur einen Ort zum Feiern: „Es geht ganz Im letzten Jahr fanden am Hof der Familie
"viel um Austausch und Lernen. Kürzlich gab es Pembaur Partys, Konzerte und Workshops statt.
Seite 49 von 50