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eine allgemeingültige Definition zu entwickeln. Auch die Koordination der
Akteur:innen über Bund, Länder und Gemeinden bis zum Immobilienmarkt und
der Bevölkerung gestaltet sich komplex.
Da Österreich über keine einheitliche
Definition von Leerstand verfügt, bezieht
sich das Institut für Wohnbauforschung
auf Definitionsversuche in der Literatur
und stützt sich dabei auf fünf verschiedene Typen:

1. strukturell- und marktbedingt,
fehlende Nachfrage, Überangebot
oder infrastrukturelle Mängel

2.spekulativ, zurückhalten von
Immobilien zur Wertsteigerungen

3.temporär, Umbau, Verkaufsvorbereitungen oder Mieter:innenwechsel

4.funktional, zweckentfremdete
Immobilien

5.latent, Unter- oder Teilnutzung

Der Konsens in der Fachveranstaltung
lautet wie folgt: Leerstand ist nicht gleich
Leerstand, manchmal ist eine Wohnung
nicht bewohnbar oder sie wird sporadisch genutzt. Diese Vielfalt und das
Fehlen einer einheitlichen Definition erschweren die Erfassung erheblich — ein
Problem, mit dem viele Städte ringen.

Ein Blick in die Städte
Vertreter:innen aus Feldkirch, Graz,
Innsbruck und Salzburg berichteten, wie
sie das Thema Leerstand angehen und
welche Lösungsansätze sie verfolgen.

Im Rahmen des Energiemasterplans
nahm Feldkirch 2015 erstmals die Leerstandserhebung in Angriff, so Stephanie
Latzer. Seit 2018 erfolgt alle zwei Jahre
eine Zweitwohnsitzerhebung, bei der auch
Leerstand mit in den Blick genommen
wird. Diese Erhebungen stützen sich auf
Daten aus dem AGWR und ZMR (Zentrales Melderegister), ergänzt durch Bauakten. Trotz der Möglichkeit, in Vorarlberg Abgaben auf Leerstand zu erheben,
verzichtet Feldkirch bislang darauf. Ein
Zugang zu Energieverbrauchsdaten würde
die Erhebung deutlich vereinfachen, das
ist aufgrund von Datenschutzbestimmungen derzeit jedoch unerreichbar.

In Graz wäre eine Leerstandsabgabe
ebenfalls landesrechtlich möglich, doch
auch hier wurde bislang davon abge-

Wohnen

Der ressortzuständige Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl
über Leerstand in Salzburg

sehen. Elke Achleitner berichtet, dass die
neue Stadtregierung das Thema Leerstand verstärkt vorantreibt. Doch auch
Graz hat mit erheblichen Herausforderungen bei der Datenbeschaffung zu
kämpfen. Die Daten aus dem AGWR sind
derzeit noch zu ungenau, weshalb die
Verwendung von Stromverbrauchsdaten
erwogen wird, doch auch hier blockieren
datenschutzrechtliche Barrieren einen
sinnvollen Einsatz.

In Innsbruck wurde 2019 ein eigenes
Referat für Gebäude- und Wohnungsregister eingerichtet, wie Manfred Hirsch
berichtet. Das Abgleichen des GWR mit
dem ZMR und die enge Zusammenarbeit
mit dem Referat für Statistik und Berichtswesen führten zu einer Leerstandsquote von 8,8 %. Doch auch Innsbruck
steht vor der Frage, wie Leerstand genau
definiert werden soll.

Salzburg unternahm vor einigen Jahren
erste Versuche zur Leerstandserhebung,
stieß jedoch auf ähnliche Probleme —
Stromversorgungsdaten liegen maximal
auf einem 100-Meter-Raster vor, was
eine präzise Leerstandserfassung nicht
ermögliche, so Andreas Schmidbauer.

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Außerdem gibt es auch in Salzburg im
Bestand viele verschiedene Formen von
Leerstand ohne einheitliche Definition,
was die Erfassung zusätzlich erschwert.
Die Leerstandsabgabe wird in Salzburg
erhoben, jedoch gibt es eine starke Fokussierung auf die direkte Ansprache der
Eigentümer:innen.

Ausblick für Städte

Immer wieder wurde die Frage aufgeworfen, ob der Datenschutz tatsächlich das
größte Hindernis bei der Leerstandserfassung sei oder nur ein vorgeschobenes Argument. Die Debatte zeigte
schließlich, dass es den politischen Willen
braucht, um den Zugang zu Verbrauchsdaten zu ermöglichen.

Neben der Erfassung von Leerstand diskutierten die Teilnehmer:innen intensiv,
wie dieser mobilisiert werden kann.
Während einige Städte bereits auf Abgaben setzen, plädiert die Mehrheit für
sanfte Maßnahmen. Man müsse Eigentümer:innen frühzeitig ansprechen und
Beratungsangebote schaffen, noch bevor
die Verkaufsbereitschaftschaft altersbedingt sinke. Zudem braucht es das