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Tiroler Tageszeitung

„Volksschule: Jeder Zehnte mit Nachhilfe“, Seite 6

Volksschule:
Jeder Zehnte
mit Nachhilfe

Jedes zehnte Volksschulkind
in Tirol geht inzwischen
regelmäßig zur Nachhilfe. Oft ist
das Ziel ein Platz im Gymnasium.

Von Brigitte Warenski

Innsbruck - Am 7. Februar
ist es wieder so weit, die rund
97.500 Schüler und Schülerinnen in Tirol bekommen ihre
Schulnachricht zum Semesterschluss. Für die Kinder der
3. und 4. Klasse Volksschule
geht es dabei um viel, denn
die Halbjahresnoten sind mitentscheidend, um einen Platz
im Gymnasium zu ergattern.
Dass ein Kind später in eine AHS (allgemeinbildende
höhere Schule) geht, ist oft
Prestigesache. „Viele Eltern
wollen einfach ihr Kind im
Gymnasium sehen, obwohl
nicht alle gymnasialtauglich
sind. Vor allem im innerstädtischen Bereich - wo die
Mittelschulen ein schlechtes
Image haben - gibt es eine
Flucht ans Gymnasium. Das
betrifft nicht nur Innsbruck,
sondern auch u.a. Schwaz,
Hall und Wörgl“, weiß Thomas Schmiederer, Geschäftsführer des Nachhilfeinstituts
„Schülerhilfe“ mit sieben
Standorten in Tirol.

Run auf die Gymnasien

Weil in den Städten der Run
auf die Gymnasien groß ist,
erhöht sich der Druck auf die
Kinder. „Die Eltern wissen,
dass mit einem Dreier die
Chance auf einen Gymnasiumplatz vertan ist, und so
werden viele Kinder zu uns
geschickt, um die Noten zu
verbessern“, erzählt Schmiederer. Inzwischen sind bereits zehn Prozent der gesamten Nachhilfekinder aus der
Volksschule, „die nicht nur
einmal, sondern regelmäßig
meist zweimal die Woche
kommen“. Hinaufgeschnellt
ist laut Schmiederer die Zahl
der Volksschüler seit Corona. „Vorher hatten wir für
diese Kinder zwei Kurse die
Woche, heute sind es jeden
Tag mindestens zwei Kurse.“ Unterstützung gibt es bei
den Hausaufgaben wie bei
der Festigung der Lerninhalte von Mathematik bis zum

Sachkundeunterricht. Dazu
kommen jene Volksschulkinder, die nicht Deutsch als
Muttersprache haben „und
da gilt es vor allem, Sprachbarrieren abzubauen“.
Schaffen können es dennoch nicht alle: 65 Kinder
wiederholen laut Bildungsdirektion heuer die 3. Klasse Volksschule, 63 die vierte
Klasse. Nicht alle waren wegen der Noten nicht aufstiegsberechtigt. Zwölf sind freiwillige Wiederholer in einer 3.
Klasse, zehn in einer 4. Klas-

Schulen
Rund 31.200 Schüler
und Schülerinnen besuchen die 354 Volksschulen in Tirol.

se. Dass Eltern so weit gehen,
ihre Kinder die Klasse wiederholen zu lassen, um die Noten
fürs Gymnasium zu verbessern, ist laut Bildungdirektor
Paul Gappmaier „nicht vorgesehen. Ein freiwilliges Wiederholen ist nach dem Schulunterrichtsgesetz nur einmal

Ranking
Ganz vorn im Ranking der gefragtesten
Gymnasien in Innsbruck stand 2023/24
das BG/BRG Sillgasse,
gefolgt vom BRG in
der Au und dem BG/
BRG/SRG Reithmannstraße.

und nur unter eingeschränkten Bedingungen, z.B. wegen
eines Leistungsrückstands,
aus entwicklungsbedingten
oder gesundheitlichen Gründen möglich.“ Die Bewilligung dazu erfolgt durch die
Klassenkonferenz.

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