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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_12_21_Presse_OCR
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Tiroler Tageszeitung
„16.200 Stunden den MCI-Neubau beraten“, Seite 6
16.200 Stunden den
MCI-Neubau beraten
Zweimal wurde das Projekt gestoppt. 12,6 Mio. Euro hat
das Land seit 2013 für Planung und Ber
Von Peter Nindler
Innsbruck —- Vor einer Woche
hat Landeshauptmann und
Finanzreferent Anton Mattle
(VP) auch den zweiten Anlauf
für den Neubau des Management Centers Innsbruck MCI
abgesagt. Im Auftrag Mattles
hat Landesamtsdirektor Herbert Forster die sechs Landtagsklubs jetzt über die bisher angefallenen Kosten für
Planung, Ausschreibung und
Beratung informiert. Um für
Transparenz zu sorgen. Exakt
waren es 12,584 Mio. Euro.
NEOS fordern Zeitplan
Im Jänner soll es noch ein
Informationsgespräch mit
den Abgeordneten über das
MCI geben. Im Vordergrund
stehen dabei die geplanten
Maßnahmen zur Sanierung
bzw. Nachverdichtung des
bestehenden MCI-Standorts
und seiner weiteren angemieteten Räumlichkeiten.
Darauf drängt auch NEOS-
Mandatarin Susanna Riedlsperger mit Vehemenz. „Das
Land muss Zeitpläne vorlegen, wie die Sanierung erfolgen wird. Natürlich braucht
Die Umsetzung des MCI-Neubaus durch das internationale Architekturbü-
Foto: NEOS
‚ ’ Vom Land hat es
bisher nur Ankündigungen gegeben. Es
braucht aber Zeit- und
Kostenpläne.“
Susanna RiedIsperger/NEOS
(Landtagsabgeordnete)
es auch eine Übersicht über
die Kosten.“
Für Riedlsperger hat es bisher nur Ankündigungen gegeben. Sie drängt auf einen
klaren Fahrplan. Gemeinsam
mit FPÖ, Liste Fritz und Grünen haben die NEOS bereits
angekündigt, den Landesrechnungshof mit einer Sonderprüfung des Projekt-Flops
zu beauftragen.
Der erste Beschluss für einen Neubau ist 2013 gefal-
s
ro Henning Larsen hätte bis zu 300 Millionen Euro gekostet. Foto: Henning Larsen
Seite 5 von 16
atung ausgegeben.
len. Damals budgetierte das
Land 96 Mio. Euro brutto für
die Umsetzung. 2018 hat der
damalige Hochbaureferent
Hannes Tratter (VP) das Vorhaben allerdings zum ersten
Mal auf Eis gelegt, weil sich
die geschätzten Errichtungskosten auf 135 Mio. Euro erhöht hatten. Inklusive aller
Rechtsstreitigkeiten musste das Land für den ersten
MCI-Anlauf 2,8 Mio. Euro
berappen.
Wesentlich teurer kam allerdings der zweite Versuch.
In einem wettbewerblichen
Dialog sollte der neue MCI-
Campus endlich realisiert
werden, rund 135 Millionen
Euro wurden dafür veranschlagt. Schlussendlich stiegen die Kosten auf 250 bis
300 Millionen Euro. Für die
Projektrealisierung (Ausschreibungen, Rechtsberatungen etc.) bis zum Ende
der Vorentwurfsplanung
wurden 2019 rund 8,2 Mio.
Euro genehmigt und auch
ausgegeben.
2022 hat die Landesregierung noch einmal 6,7 Millionen Euro für eine vertiefende
Planung genehmigt. Daraus
wurden bisher 1,680 Millionen Euro abgerufen. In Summe betrugen die Gesamtausgaben somit 12,584 Millionen
Euro. Laut Mattle wurden die
Verträge über den Neubau
bewusst so abgeschlossen,
dass nach der Vorentwurfsphase keine weiteren Beauftragungen erforderlich sind.
3,6 Mio. Euro für Beratung
Wie sehen nun die Aufwendungen im Detail aus? Mehr
als 16.200 Beraterstunden
erforderte die Projektierung,
für die rechtliche Verfahrensbegleitung gab das Land
rund 400.000 Euro aus. Ein
großer Brocken war darüber
hinaus das Qualitäts- und
Koordinationsmanagement.
Die Kosten dafür werden mit
rund einer Million Euro beziffert. Generell hat das Land
Tirol für die Honorare zu Beratungskosten von Fachexperten und Gutachtern 3,6
Millionen Euro veranschlagt.