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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_12_15_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Kultur braucht Raum: Junge Talstation kämpft ums Überleben“, Seite 8
Kultur braucht Raum: Junge
Talstation kämpft ums UÜberleben
Bei einer Kundgebung forderte der Kulturverein „Junge
Talstation“ von der Politik die Einhaltung von Versprechen ein.
Innsbruck - „Uns reicht
es jetzt, wir wollen zeigen,
dass wir sauer sind“, findet
Thomas Krug, Geschäftsführer des Kulturvereins
„Junge Talstation“, klare
Worte zur Diskussion um
den Ankauf und die Sanierung der ehemaligen
Talstation der Hungerburgbahn. Bei einer Kundgebung vor dem Gebäude
am Innsbrucker Rennweg
machten am Samstag diverse Vertreter aus dem
Kulturbereich ihrem Ärger über den Umgang mit
‚ Das Gebäude
hat einen emotionalen Wert. Es
kann nicht sein, dass
man unser Vertrauen so missbraucht.“
Thomas Krug
(„Junge Talstation“)
junger Kultur Luft, Wie berichtet, hatte BM Johannes
Anzengruber dem Unterfangen erst kürzlich eine
Absage erteilt, weil sich die
Stadt auf kein „unkalkulierbares Kostenabenteuer“ einlassen könne.
Bei der Kundgebung ergriffen zahlreiche Kulturschaffende aus der Stadt das Wort.
Der Verein „Junge Talstation“ sieht darin einen
Vertragsbruch, immerhin
liege ein Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr
2021 vor, es habe mehrere
mündliche Zusagen gegeben und das Projekt sei im
Zukunftsvertrag geregelt,
erinnerte Krug an Abmachungen aus der Vergangenheit. Auch die Kosten
seien immer bekannt gewesen. Seit die Nutzungsgenehmigung 2022 auslief,
darf das Gebäude nicht
mehr bespielt werden. „In
den letzten zehn Jahren
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Foto: Perktold
wurden bereits 250.000
Euro investiert, die wohl
über 10.000 ehrenamtlichen Stunden von uns
noch nicht einmal eingerechnet“, erklärt der Vereinsobmann weiter.
Da sei es ganz klar, dass
kein Alternativstandort,
wie Anzengruber vorgeschlagen hatte, in Frage
kommt. „Das Gebäude
hat auch einen emotionalen Wert für uns. Es kann
auch nicht sein, dass man
unser Vertrauen so missbraucht.“ Die Vereinsmitglieder fragen sich auch,
was mit dem Gebäude
sonst geschehen soll. Die
Sanierungskosten werden
mit 1,3 Millionen Euro kolportiert, der Ankauf würde
500.000 Euro kosten.
Am Donnerstag waren
die Oppositionslisten ALi,
Liste Fritz und „Das Neue
Innsbruck“ mit einem Antrag auf Dringlichkeit zum
Ankauf und der Sanierung
der Talstation abgeblitzt.
Deshalb wird das Thema erst im Jänner abgestimmt. GR Mesut Onay
wäre enttäuscht, wenn es
den Raum für die Jugend
nicht mehr gäbe. „Wir
kämpfen darum, in die Jugend zu investieren, damit
sie lernt, Veranstaltungen
zu planen, sich zu vernetzen, und genau solche Sachen macht wie hier. Und
nicht, dass sie sich zurückzieht.“ Die Opposition will
weiter hartnäckig bleiben,
verspricht Onay: „Wir werden im Jänner darüber reden und einfordern, dass
die Versprechen eingehalten werden.“ (rena)