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Jahr: 2024

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Kronenzeitung

„Horror mit Mieter: ‚Das ist für alle unerträglich“‘“, Seite 18+19

Horror mit Mieter: „llus ist für

In Innsbrucker Wohnanlage verliert ein Bewohner

vor den Augen aller Nachbarn die Kontrolle über

sein Leben. Ins Mitleid mischt sich wachsende Wut.

err J. (Name der Re-
H daktion bekannt)

konnte einfach nicht
mehr zuschauen. „Ich habe
nicht locker gelassen, bis ihn
die Rettung mitgenommen
hat. Das ist doch kein Zustand mehr. Der Mensch ist
völlig verwahrlost und offenbar alkoholkrank“, konstatiert der Innsbrucker.

Der Mensch — das ist ein
Bewohner aus der Nachbarschaft. Ein Mieter, der seit
Monaten das ganze Haus zur
Verzweiflung treibt. Nächtliche Alkoholexzesse,
Schreiorgien und katastrophale hygienische Zustände

machen das Leben in der
Wohnanlage der Neuen Heimat Tirol zum Horror. „Es
ist für alle unerträglich. Der
Mann kann einfach nicht
mehr für sich sorgen. Er hat
offenbar keine Familie, aber
einen dubiosen Bekanntenkreis. Immer wieder füllen
ihn seine Besucher mit Alkohol ab —- dann liegt er wieder
vor der Tür“, schildert der
Nachbar die Zustände.
„Einen Cobra-Einsatz hat
es auch schon gegeben“
Eine bedauernswerte Existenz — darüber sind sich alle
einig. Doch in das Mitgefühl

Wir müssen unbefnstete
Mietverträge ausstellen.
Das kann in einem Fall wie
diesem letztlich

viele Probleme

verursachen. 5
Markus Pollo, E

kaufm. Geschäftsführer 5
der Neuen Heimat Tirol

mischt sich h d Wut

eine ganze Mietergemeinschaft darunter leiden muss?
Aus der Wohnung werfen?
Aber wohin mit dem Mann?
Neue Heimat ringt seit
Monaten um eine Lösung
3 Bei der Neuen Heimat stellt
man sich diese Fragen auch.
„Wir verwalten in Tirol

5 20.000 Wohnungen. So ein

Mieter kann ein Nachbarschaftsgefüge ins Wanken
bringen“, weiß NHT-Gechäftsfül Markus Pollo

darüber, dass ein Mieter eine
ganze Hausgemeinschaft in
Atem hält. „Ständig müssen
Rettung und Polizei ausrücken — auch die Cobra war
schon da“, weiß Herr J. zu
berichten.

Doch was tun mit einem
Menschen, der die Kontrolle
über sein Leben verliert und

aus Erfahrung. Im konkreten Fall bemüht sich die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft seit Monaten um
eine Lösung. „Wir nehmen
soziale Verantwortung
wahr, haben uns bemüht, für
den Mieter einen Erwachsenenvertreter zu initieren.
Das erscheint uns notwen-

Seite 7 von 16

alle unertruglu:h“

dig“, berichtet Pollo. Darüber hinaus habe man keine
andere Wahl gehabt, als eine
Räumungsklage einzubringen, „damit die Hausgemeinschaft wieder zur Ruhe
kommen kann“.

Der unleidliche Mieter
liegt aktuell in der Klinik.
Doch was dann? Ein Erwachsenenvertreter scheint
gefunden. „Ein Rechtsanwalt, der die Räumungsklage
bekämpft“, berichtet Pollo
enttäuscht. Über Monate
müsse jetzt gestritten werden, anstatt die Energie in
die Suche nach einer alternativen Unterbringung zu stecken. „Im Haus geht es mit
dem Mann nicht mehr“, lautet der Befund der Nachbarn,
die den tragischen Absturz
„frei Haus“ miterleben.

Claudia Thurner

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Wenn viele Menschen Tür an Tür leben (Symbolbild), kann
ein Störenfried das Leben aller Bewohner zur Hölle machen.