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Jahr: 2024

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- S.6

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Tiroler Tageszeitung

„Bedürfnisse der Kinder nicht berücksichtigt“, Seite 8

Thema: „Jugendliand vor der Insolvenz“, TT, 4.9.

L aut Duden ist ein Idealist
eine Person, die selbstlos, dabei aber auch die Wirklichkeit teilweise außer Acht
lassend, nach der Verwirklichung bestimmter Ideale strebt. Nun hat Reinhard
Halder, Geschäftsführer von
Jugendland, die letzten vierzig Jahre seines beruflichen
Wirkens in den Dienst von
jenen Kindern und Jugendlichen gestellt, die nicht mit
einem ausgeglichenen, friedvollen Leben innerhalb eines
funktionierenden Familienverbands gesegnet waren.
Seinem unermüdlichen
idealistischen Engagement

verdanken unzählige Heranwachsende den Umstand,
dass sie in Wohngemeinschaften leben, sich entwickeln und letztlich trotz aller
Widrigkeiten in die Gesellschaft integrieren durften
und konnten. Die Sozialpolitik des Landes Tirol hat es
unter Federführung von Soziallandesrätin Eva Pawlata
nunmehr geschafft, das Lebenswerk von Halder in den
Konkurs zu treiben.

Wenn Sozialpolitik ihre soziale Verantwortung für Kinder und Jugendliche in erster
Linie dadurch wahrnimmt,
dass sie auf die Einhaltung
enger Normvorgaben pocht,
statt auf individuelle Bedürfnisse von Kindern einzuge-

Bedürfnisse der Kinder
nicht berücksichtigt

hen, dann —- und nur dann
— kommt es zum Einsturz
jahrzehntelang aufgebauter,
funktionierender Strukturen.

Hätten die verantwortlichen Politiker hier nur ein
klein wenig über den Tellerrand hinausgeblickt, dann
hätten sie womöglich bemerkt, dass sämtliches öffentliches Geld einzig und
allein den von Jugendland
betreuten Kindern und Jugendlichen zugutegekommen ist.

So verliert Tirol eine bedeutende Einrichtung. Ist
das soziale Politik? Es ist zum
Fremdschämen!

Mag. Gerard Albertini
6071 Aldrans

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